„Auch das für die nahe Zukunft erwartete Szenario mit langsamen Wachstum und niedriger Inflation ist gut für die Assetklasse“, so der LODH-Experte gegenüber e-fundresearch. Auf der Rechnung hat er vor allem Small und Mid Caps.
„Einfach, traditionell aber systematisch“
Seinen Investmentstil umschreibt Lagrandie als „einfach, traditionell aber systematisch“. Eine wichtige Rolle spielen dabei Managementtreffen. Im Vorjahr wurden gezählte 400 Unternehmen besucht. Die Eindrücke werden nach den Treffen dokumentiert. Konkret werden für eine Reihe von Kriterien wie Managementqualität, Profitabilität oder Margen Punkte zwischen 1 und 3 vergeben. „Das bringt Disziplin in den Investmentprozess und erlaubt uns eine Rangordnung für mögliche Investments zu erstellen“, so Lagrandie.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Potenzielle Investments werden berechnet
In einem weiteren Schritt wird der Zielpreis eines potenziellen Investment berechnet. Dabei werden drei verschiedene Methoden – DCF, KGV und EV/EBITDA – angewandt. Schließlich werden sämtliche Informationen in eine Intranet Informations- und Research-Plattform eingebracht. Dadurch werden Investmentthese, potenzielle Risiken und Katalysatoren für alle Teammitglieder einsehbar, was nicht nur in Hinblick auf die Prozessdisziplin eine Rolle spielt, sondern auch die Verantwortlichkeit dokumentiert.
Ziel: Liquidität des Fonds
Im Fonds landen laut Lagrandie durchschnittlich 60 bis 100 Titel. Dabei darf der Portfolioanteil einer neuen Position nicht mehr als drei Prozent ausmachen – erweist sich die Investmententscheidung als gut, kann auf maximal fünf Prozent aufgestockt werden. Ein Land darf höchstens 30 Prozent des Portfolios ausmachen. „Unser Ziel ist es den Fonds so liquide wie möglich zu halten“, so Lagrandie. Für den Fall, dass der Zielpreis oder die Marktkapitalisierung zehn Milliarden Euro erreicht, werde eine Position verkauft.
Die Positionen im Fonds
Die einzelnen Positionen im LO Funds – Eurozone Small & Mid Caps schätzt Lagrandie nicht als riskanter ein als herkömmliche Large Caps. „Die Unternehmen in die wir investiert sind, gehören zu den weltweit führenden in ihren Branchen. Sie haben nicht nur eine langfristige Geschäftsausrichtung, sondern auch durchwegs solide Bilanzen. Das Risiko bezieht sich vielmehr auf die Aktienmärkte im Allgemeinen“, erklärt der LODH-Experte.
Gewichtungen im Fonds
Der Benchmark (FT Mid Cap Europe ex UK TR, Anmerkung) schenke man nicht sonderlich viel Beachtung. So sind rund 70 Prozent der Unternehmen im Fonds gar nicht in der Benchmark enthalten – unter den zehn größten Positionen befindet sich sogar kein einziges. „Das Portfolio ist ausschließlich das Ergebnis eines Bottom-Up-Prozesses“, so Lagrandie. Ausdruck der zyklischen Natur des Fonds ist die starke Übergewichtung von Industriewerten. Finanzwerte wären hingegen immer untergewichtet.
Interessante Investmenthemen und die Performance
Zu den interessantesten langfristigen Investmentthemen zählt der LODH-Experte unter anderem Transport, Eisenbahn, Solar- und Windkraft, Energieinfrastruktur sowie Kontrolle und Verifizierung. Seit seiner Auflegung im Juni 2003 hat der LO – Funds Eurozone Small & Mid Caps eine Performance von +121,68 Prozent erzielt – Lagrandie spricht von einer durchschnittlichen Wertsteigerung von 10 Prozent pro Jahr. Seit dem Jahresbeginn steht ein Plus von 8,6 Prozent zu Buche.
Aktien sind attraktiv bewertet
Für Aktien sprechen laut Lagrandie derzeit die besonders attraktiven Bewertungen. So werde ein Drittel der börsenotierten Unternehmen in Europa unter ihren Buchwert gehandelt. Das von vielen Experten für die nahe Zukunft erwartete Umfeld mit langsamen Wachstum und niedriger Inflation, spreche ebenfalls für Aktien. „Im Vorteil sind Unternehmen mit Emerging Markets-Exposure – dabei muss es sich nicht zwangsläufig um Large Caps handeln“, so Lagrandie. Nachsatz: „Es gibt viele Beispiele dafür, dass kleinere Unternehmen zu den Marktführern zählen.“