Luxus macht das Leben schöner!

Scilla Huang Sun, Managerin des Julius Bär EF Luxury Brands im Gespräch mit e-fundresearch über den Reiz von Luxusgüteraktien, den Stellenwert von Luxusmarken in den Emerging Markets sowie das derzeitige Bewertungsniveau. Funds | 10.09.2010 04:30 Uhr
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Sun beschäftigt sich seit mittlerweile zehn Jahren mit der Luxusgüterindustrie – einem Zeitraum über den ihren Angaben zufolge, immer mehr Investoren erkannt haben, dass der Sektor nicht nur interessant, sondern auch äußerst lukrativ ist. (ISIN: LU0329429897)

e-fundresearch: „Frau Sun, wieso sollten Anleger auf Luxusgüteraktien setzen?“

Sun: „Für Luxusgüteraktien sprechen vor allem zwei Argumente: Das hohe Wachstumspotenzial und die Tatsache, dass die Branche sehr profitabel ist. Letzteres ist auf die Marken zurückzuführen. Unternehmen wie Hermes, Luis Vuitton oder Gucci können die Preise diktieren. Die Konsumenten sind wiederum bereit aus Statusgründen viel Geld auszugeben. Man kauft schließlich eine Omega Uhr nicht nur um die Zeit zu lesen.“

e-fundresearch: „Wie ist ihr Ausblick für die Branche?“

Sun: „Kurzfristig erwarte ich mir gute Ergebnisse. Seit dem Jahresbeginn haben Luxusgüteraktien eine Performance von +20 Prozent in Euro erzielt. Mittel- und langfristig können Luxusgüterunternehmen doppelt so stark wachsen wie die globale Wirtschaft – sie können vor allem stark vom Wachstum in den Emerging Markets profitieren. Frei nach der Devise „play the asian consumer“. Die asiatischen Volkswirtschaften müssen künftig auch lokal, also über den Konsum, wachsen.“

e-fundresearch: „Haben Luxusgüter Ihrer Meinung nach einen anderen Stellenwert in den Schwellenländern?“

Sun: „Grundsätzlich haben Luxusgüter überall den gleichen Appeal. In vielen Schwellenländern ist die Affinität zu zu Statussymbolen stärker ausgeprägt als etwa in Europa. Asiaten sind beispielsweise eher bereit viel Geld für Luxusmarken auszugeben. Viele sparen mehrere Monate, um sich eine Luis Vuitton Handtasche kaufen zu können. Chinesen sind etwa sehr markenbewusst, sie kaufen gerne und oft ein – auch um Geschenke zu machen.“

e-fundresearch: „Wie krisensicher ist die Luxusgüterindustrie wirklich?“

Sun: „In den letzten zehn Jahren entwickelten sich Luxusgüteraktien – trotz zweier Krisen – relativ gut, jedenfalls besser als der Gesamtmarkt. Sie performen vor allem in einem Upturn besonders gut. Ganz krisensicher sind Luxusgüterunternehmen allerdings nicht. So hat während der jüngsten Krise in den entwickelten Ländern der gesamte Konsum gelitten. Schließlich haben auch Leute, die sich normalerweise Luxusgüter kaufen weniger kosumiert. Aber das High-End-Segment hat sich relativ gut erholt. Eine wichtige Rolle hat dabei die Nachfrage aus Asien gespielt.  Dank der asiatischen Kunden konnten die Hersteller ihre Umsätze stark steigern.“

e-fundresearch: „Welche Unternehmen bzw. Güter sind in den Emerging Markets besonders gefragt?“

Sun: „Zu den global stärksten Marken gehören Luis Vuitton, Gucci, Rolex und Omega. Sehr beliebte Güter sind Uhren und vor allem bei Frauen Acessoires wie Handtaschen.“

e-fundresearch: „Wer sind für Sie derzeit die interessantesten Branchenspieler?“

Sun: „Mir gefallen größere Unternehmen gut. Sie haben den Vorteil, dass ihnen mehr Geld zur Verfügung steht, um in neue Märkte zu expandieren. Dazu zähle ich Swatch, Richemont, LVMH, Hermes, Burberry und Tiffany.“

e-fundresearch: „Wie würden Sie Ihren Investmentansatz beschreiben?“

Sun: „Mein Ansatz ist Bottom-Up getrieben. Wichtig ist es zu verstehen, was eine gute Marke ausmacht. Dazu gehört meiner Meinung nach, dass bei der Qualität keine Kompromisse gemacht werden und, dass eine klare Positionierung vorliegt. Ebenso sollte die Marke innovativ sein. Ein gutes Beispiel ist hier Burberry. Das Unternehmen hat es geschafft neben den traditionellen Trench Coats eine neue Linie erfolgreich zu positionieren. Das ist nicht allen Konkurrenten gelungen, einige sind auch Pleite gegangen.“

e-fundresearch: „Wie schätzen Sie derzeit das Bewertungsniveau ein?“

Sun: „Luxusgüteraktien werden meistens mit einem Aufschlag zum Gesamtmarkt gehandelt. Im Moment liegen die Bewertungen unter ihrem historischen Durchschnitt. Ein geschätztes KGV von 15 bis 20 für 2011 ist zwar für Aktien hoch, nicht aber für Luxusgüteraktien.“

e-fundresearch: „Was sind die größten Risiken für die Luxusgüterindustrie?“

Sun: „Zu den Risiken für Luxusgüteraktien zählen Krisen, die den Tourismus betreffen und Währungsschwankungen. Allerdings profitiert die Luxusgüterindustrie derzeit vom schwachen Euro.“

e-fundresearch: "Herzlichen Dank für das Interview!

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