BLOG - ETF-Regeln der EU gehen nicht weit genug

Endlich scheinen börsennotierte Indexfonds (ETFs) als Thema bei der Europäischen Union angekommen zu sein! Nachdem in den letzten Monaten viel über die Transparenz von ETFs geschrieben und gesprochen wurde, scheinen sich die Brüsseler Politiker nun aktiv mit diesem Thema zu beschäftigen. Funds | 10.08.2010 15:47 Uhr
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Doch meiner Meinung nach gehen die aktuellen Pläne nicht weit genug.

Das Komitee der europäischen Aufsichtsbehörden CESR (Commitee of European Securities Regulators) hat der Europäischen Kommission empfohlen, dass zukünftig alle ETF-Transaktionen meldepflichtig sein sollen. Für Aktien ist das bereits der Fall. Marktteilnehmer und Regulatoren sollen durch die geplanten Anforderungen einen vollständigen Überblick über die tatsächlich gehandelten Volumina bekommen. Mit einem solchen Schritt würde der ETF-Handel in Europa genauso transparent wie in den USA, wo diese Meldepflicht schon lange praktiziert wird.

Es wird endlich Zeit, dass der europäische ETF-Handel transparenter wird! Das ist besonders wichtig, da in Europa nach Branchenschätzungen nur etwa 30 bis 40 Prozent aller ETF-Transaktionen an Börsen stattfinden also deutlich weniger als in den USA. Das Problem dabei ist: Am außerbörslichen Markt sind Liquidität und Handelskosten in den einzelnen Produkten für die Investoren bislang nicht sichtbar. Der Vorschlag der CESR geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Denn die geplanten Maßnahmen sollten neben der Transparenz auch die Attraktivität von ETFs in Europa weiter erhöhen.

Aber die Europäische Kommission sollte meiner Ansicht nach noch einen Schritt weiter gehen. Sie sollte auch das Reporting beziehungsweise die auf Factsheets darzustellenden Informationen für ETFs europaweit harmonisieren. Damit könnte sie das ETF-Segment auch für semi-institutionelle und private Investoren noch interessanter machen. Dies wäre auch aus Sicht der ETF-Industrie interessant. Denn gerade diese Investorengruppen geben oftmals den Mangel an Informationen oder die Unübersichtlichkeit der Daten als Grund dafür an, dass sie ETFs bislang nur zurückhaltend nutzen.

 


Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

 


Über den Autor Detlef Glow, MBA (UoW):

Glow begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters - Lipper. Seit Anfang 2007 ist er dort Leiter der Fondsanalyse für Zentral-, Nord- und Osteuropa. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war.

 


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