Volkswirt Hüfner: Neue Regeln für Anleger

• Deutscher Top-Experte referierte in Innsbruck
• Wirtschafts- und Finanzkrise zieht weitreichende Folgen nach sich
Funds | 18.11.2009 10:22 Uhr
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"Für Anleger werden künftig neue Regeln gelten", sagt Martin Hüfner. Der renommierte deutsche Volkswirt referierte am Dienstag in Innsbruck im Rahmen eines Investmentabends vor rund 230 Gästen der Vermögensanlagebank direktanlage.at. Hüfner sieht die Weltwirtschaft derzeit in einer Phase zwischen Krise und Erholung, grundsätzlich seien die Anzeichen aber eher positiv.

"Die Märkte spielen derzeit verrückt", sagt Hüfner. "Die Volatilität ist zurzeit in Deutschland extrem, das gilt auch für Österreich. Unternehmensanleihen steigen wie in Zeiten der New Economy und der Goldpreis bewegt sich in ungeahnten Höhen." Dazu scheine sich der Renten- vom Aktienmarkt immer mehr abzukoppeln. "All diese Tatsachen führen zu neuen Voraussetzungen, die Anleger in Zukunft beachten sollten", prognostiziert der Experte.

"Gefragt ist intelligentes Investieren"

Generell sei mit weniger Renditechancen zu rechnen, der Substanzerhalt des Vermögens werde wohl mehr in den Vordergrund rücken, meint Hüfner. Anleger sollten nur mehr Investments tätigen, die sie auch wirklich verstehen, eine breite Streuung werde immer wichtiger. "Auch die lange geltende These von Aktien als immer geeignete Langfristanlage wird so nicht zu halten sein", erklärt der Volkswirt. Was also tun? "Ich rate Anlegern dazu, Gewinne möglichst mit zu nehmen und auf geeignete Opportunitäten zu warten. Intelligentes Investieren ist heute mehr denn je gefragt."

Den Zustand der Realwirtschaft schätzt Hüfner als "besser, aber noch nicht wirklich gut" ein: "Die Hoffnung auf substanzielle Erholung ist da, in den USA noch mehr als in Europa. Die Gesamtwirtschaft bewegt sich derzeit auf dem Niveau von 2006. Das traditionelle Konjunkturmuster wurde aber eigentlich durchbrochen. Nach dem Abschwung setzte aufgrund der Wirkung der staatlichen Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft keine richtige Rezessionsphase ein, wir befinden uns schon wieder im Aufschwung."

Warnung vor Inflation

Wirklich dramatisch sehe die Situation am Arbeitsmarkt aus, der entscheidend für die Konsumausgaben ist. In den USA ist die Arbeitslosenquote auf ein Rekordhoch gestiegen. "Der Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt sich hier vergleichsweise stabiler", so Hüfner. Anders hingegen das Bild in der Unternehmensproduktivität: "Während diese in den Vereinigten Staaten schon wieder deutlich steigt, befindet sie sich in Deutschland weiterhin im Sinkflug."

Am Geldmarkt sieht der direktanlage.at-Berater eine paradoxe Szenerie: "Wir haben derzeit Deflation, fürchten uns aber vor Inflation. Und dies auch zurecht, denn hohe Staatsverschuldung, lockere Geldpolitik der Zentralbanken und eine konjunkturelle Erholung sind gute Gründe für ein Einsetzen der Geldentwertung." Auch hier hat der Experte Tipps für Anleger parat: "Anleihen mit variabler Verzinsung, gebunden an einen Referenzsatz wie Libor oder Euribor (sogenannte Floater), Aktien, Immobilien, Gold oder festverzinsliche Wertpapiere mit kurzer Laufzeit sind Instrumente, die gegen Inflation schützen können.

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