Anlagestrategien von Hedge Fonds

Derzeit existieren etwa 6000 Hedge Fonds mit einem verwalteten Vermögen von etwa 550 Mrd. US$. Was verbirgt sich hinter den fast 30 verschiedenen Anlagestrategien? Hedge Fonds werden auch in Deutschland und Österreich verstärkt nachgefragt. Vorsicht beim Fondsvergleich! Die Kennzahlen verschiedener Hedge Fonds sind nur eingeschränkt vergleichbar. Zu unterschiedlich sind oft die Strategien. Funds |

Tausende Hedge Fonds mit sehr vielen unterschiedlichen Strategien

Derzeit existieren etwa 6000 Hedge Fonds mit einem verwalteten Vermögen von etwa 550 Mrd. US$. Diese enorm große Anzahl setzt sich aus fast 30 Anlagestrategien zusammen, welche man in vier Hauptgruppen unterteilen kann. Achtung beim Fondsvergleich!

Eine vollständigere Liste von Hedge Fonds Stilen bzw. Sub-Stilen findet man auf der Homepage von VAN Hedge (http://www.vanhedge.com/definit.htm).

Die Abgrenzung zwischen diesen Kategorien und Sub-Kategorien ist aber kaum exakt vornehmbar, da die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Typen meist fließend verlaufen.

Long/Short Strategy:

Diese Hedge Fonds zählen zu den "Klassikern". Sie versuchen durch das Verkaufen überbewerteter und Kaufen unterbewerteter Wertpapiere eine herausragende Performance zu erzielen. Der Unterschied zu herkömmlichen Investmentfonds besteht im Einsatz von "Short Selling", also dem Verkauf von Papieren die man noch gar nicht besitzt und dem Rückkauf dieser zu einem (hoffentlich) niedrigeren Preis. Diese Anlagestrategie weist aufgrund ihrer Tendenz hin zu Long Positionen (laut Goldmann Sachs sind etwa 75% der Long/Short Fonds Long) eine starke Korrelation zu herkömmlichen Aktienfonds auf. Eine Sub-Strategie von Long/Short wäre etwa Value.

Tactical Trading:

Diese Fonds verfolgen globale makroökonomische Trends und setzten auf so genanntes "tactical trading" in Währungen, Zinssätzen, Waren, Anleihen, Aktien oder Derivaten. Ein Großteil der Global Macro Fonds würde deswegen in diese Kategorie passen. Vielen sind diese Fonds vielleicht durch den Quantum Fund von George Soros oder den Tiger Fund von Julian Robertson bekannt. Eine Sub-Strategie des Tactical Trading wäre etwa Emerging Markets.

Market neutral:

Diese Fonds versuchen durch das Ausnützen von Preisanomalien und unabhängig von der Marktrichtung Profit zu machen. Eine Arbitrage Technik die hier immer wieder eingesetzt wird, ist das "Convergence Trading": Man versucht unbegründete Preisunterschiede zweier Assets mit einem ähnlichen Risiko zu finden und spekuliert dann auf eine Annäherung der Preise. LTCM (Long Term Capital Management) versuchte etwa US-Staatsanleihen short und gleichzeitig russische Dollaranleihen long zu gehen.

Als aber amerikanische Staatsanleihen stiegen und russische Anleihen fielen, verursachte dies den Totalzusammenbruch dieses bis dahin ausgezeichnet performenden Fonds. Diese Kategorie weist allgemein die niedrigste Korrelation zu herkömmlichen Märkten auf. Sub-Strategien wären etwa Fixed Income Arbitrage und Securities Hedging.   

Event Driven

Hier versucht der Fondsmanager Arbitragemöglichkeiten, hervorgerufen durch erwartete Unternehmensereignisse wie etwa Fusionen, Übernahmen, Reorganisationen, Spin-Offs, Aktienrückkäufe oder Insolvenzen, auszunützen. Ein Sub-Stil wäre hier etwa  Distressed Securities, wobei hier der Fondsmanager auf insolvenzgefährdete Unternehmen setzt und auf einen Turn-Around hofft. Eine weitere Sub-Kategorie wäre Merger Arbitrage oder Special Situations.

Allokation der Hedge Fonds Stile

Bei der Aufteilung der Hedge Fonds in die unterschiedlichen Stile, repräsentierte Long/Short Equity  1999 einen Anteil von fast 38%, gefolgt, von Global Macro (20%), Fixed Income Arbitrage (17%) und Event Driven (10%). Im Jahre 1990 stellte Global Macro noch einen Anteil von 71% dar, gefolgt von Long/Short Equity (16%).


Nächstes Mal (4.2.2002): Rechtliche und steuerliche Probleme bei Hedge Fonds, Interview mit Dr. Bernhard Arming, Bankhaus Carl Spängler

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