Die besten Rohstoff Aktienfonds

Die Manager der besten Rohstoff-Fonds sind für die Assetklasse zumindest mittel- bis langfristig positiv eingestellt. Sie führen ihre Einschätzung auf die Angebotsknappheit bei vielen Rohstoffen zurück. Funds | 04.05.2009 06:49 Uhr
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Ob der jüngste Aufwärtstrend bei Energie- und Rohstoffaktien Bestand hat sei allerdings noch nicht sicher. Seit Jahresbeginn haben Energie- und Rohstoffaktien kräftig an Fahrt aufgenommen. Die besten Fonds im e-fundresearch-Ranking weisen allesamt ein deutliches Performanceplus auf. „Nach den schweren Kursabschlägen im Vorjahr sind viele Titel jetzt sehr günstig zu haben“, bringt es Whit Collier, Manager des Fortis L Equity Energy World, auf den Punkt.

Die Top-10 Rohstoff-Aktienfonds

Bester Fonds der Assetklasse nach Fünfjahres-Sharpe-Ratio ist aktuell der Investec GSF Global Energy. Auf Fünfjahressicht brachte er Anlegern eine durchschnittliche jährliche Performance von plus 11,21 Prozent. Noch besser verlief die Wertentwicklung seit Jahresbeginn mit einem Plus von knapp 14,94 Prozent. Der Zweitplatzierte First State Global Resources legte seit Anfang des Jahres eine Performance von plus 24,63 Prozent hin und über 5 Jahre durchschnittlich 9,08 Prozent. Auf dem dritten Platz im e-fundresearch-Ranking über 5 Jahre liegt der von Michael Keppler gemanagte Altis Fund Global Ressources. In den letzten fünf Jahren verzeichnete er eine solide durchschnittliche Performance von plus 8,81 Prozent. In den ersten vier Monaten des Jahres legt er um plus 13,29 Prozent zu.

Preisstabilisierung ist in Sicht

„Nach dem jüngsten Lagerbestandsabbau – vor allem im Nichteisenmetallsektor – rechne ich spätestens gegen Ende des Jahres mit einer Preisstabilisierung“, erklärt Keppler gegenüber e-fundresearch. Das gelte sowohl für Metalle als auch für Energierohstoffe. Auch die Experten von Carmignac Gestion haben einen positiven Ausblick für Rohstoffe. So mache sich die Produktionsanpassung bereits bei den zuletzt stark gestiegenen Kupferpreisen bemerkbar. Im Energiesektor hätten wiederum die von der OPEC getroffenen Maßnahmen zur Einschränkung des Angebots ihre Wirkung gezeigt.

„Ein niedrigerer Ölpreis wird gemeinsam mit dem sich aufhellenden makroökonomischen Umfeld dazu führen, dass die Nachfrage wieder anzieht“, so Fortis-Fondsmanager Collier. Sein Kollege Jaspar van der Veen, der für den Fortis L Equity Energy verantwortlich ist, glaubt, dass die kurzfristige Angebots- und Nachfragedynamik zeigen wird, wie sich der Ölpreis im kommenden Jahr entwickeln kann. Das aktuell unsichere wirtschaftliche Umfeld mache genaue Prognosen sehr schwer. Langfristig rechnet auch er mit steigenden Rohstoffpreisen.

Produktionsdisziplin der Rohstoffunternehmen

Zu den wichtigsten fundamentalen Faktoren für die Assetklasse zählen Arvid Rickmers und Alexander Scholl, Manager des DekaLux-Global Ressources, auf kurze Sicht die Produktionsdisziplin der Rohstoffunternehmen, da die Nachfrage nach allen Rohstoffen zurückgegangen ist. „Während die Angebotskürzungen bei Öl hauptsächlich durch die OPEC durchgeführt werden, erfolgt die Schließung von Minen in der Regel erst, wenn durch den Betrieb kein positiver Cashflow mehr erzielt wird“, so die Fondsmanager. Bei vielen Minen wären dadurch die Lagerbestände – beispielsweise von Aluminium und Nickel – stark angestiegen. Nachsatz: „Bis dato sehr diszipliniert verhält sich die Stahlindustrie, die die Produktion stark gedrosselt hat.“

China’s Einfluss auf die Rohstoffindustrie

Für Petra Kühl, Managerin des Allianz RCM Rohstofffonds, sind vor allem die Entwicklungen in China von Bedeutung für die Assetklasse. „Seit zwei Monaten weisen einige Indikatoren darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum wieder zunimmt“, so Kühl. Das sei auf das riesige Konjunkturpaket der chinesischen Regierung zurückzuführen. Entscheidend sei nun, dass sich diese Entwicklung als nachhaltig erweist. Auf längere Sicht sei wichtig, dass sich die Industrieproduktion in Nordamerika und Europa stabilisiert. „Es gibt erste Anzeichen, dass hier die Nachfrage schwächer zurückgeht als zuvor“, so die Fondsmanagerin.

Gold

Der Rohstoff Gold könnte nach Ansicht der Experten in den kommenden Jahren von einem Wiederaufflammen der Inflation profitieren. Collier hat etwa zuletzt das Gold-Exposure im Fortis L Equity Materials World erhöht. Goldaktien hätten den Vorteil mit den anderen Werten im Fonds nur schwach zu korrelieren. Deshalb würden sie sich gut zur Portfolio-Diversifizierung eignen. Bekanntlich haben – anders als in der Vergangenheit – Goldminenaktien in den letzten Monaten gegenüber dem Goldpreis underperformed und gelten als attraktiv bewertet. Für Rickmers und Scholl trifft dies allerdings nur auf eine kleine Zahl von Titeln zu. Die kurz- bis mittelfristigen Aussichten für Platin und Palladium bezeichnen sie hingegen als schwierig, da seitens des wichtigsten Abnehmers – der Automobilindustrie – weiterhin mit niedrigem Bedarf zu rechnen ist. 

Gewichtungen ausgewählter Rohstoff-Aktienfonds

Im DekaLux-GlobalResorurces sind derzeit Stahl- und Kohlewerte sowie Öl-Explorations- und Produktionsunternehmen übergewichtet.  Branchenüber- und untergewichtungen ergeben sich nach Angaben der Fondsmanager durch die stark bewertungsgetriebene Aktienauswahl, deren Ziel es ist, stark unterbewertete Aktien zu identifizieren. Zu den wichtigsten Übergewichtungen im Allianz RCM Rohstofffonds zählen derzeit Diversified Materials sowie Minen- und Kohlewerte. Untergewichtet sind hingegen Stahl, Aluminium und Gold.

Collier hält aktuell größere Positionen in  großen Ölfirmen. „Damit erhalten wir eine ideale Mischung aus Volumenwachstum, starken Bilanzen, hoher Profitabilität und einer niedrigen Kostenstruktur“, so der Fondsmanager. Auch unabhängige Öl-Explorations- und Produktionsfirmen sowie ausgewählte Oil Services Unternehmen sind übergewichtet. Der Altis Fund Global Resources ist laut Keppler in den Industrieländern relativ stark in britischen und US-Rohstofftiteln investiert. „In den Schwellenländern haben wir mit Brasilien und Südafrika die größten Engagements“, erklärt Keppler. Punkto Sektorenaufteilung würden knapp 60 Prozent des Fondsvermögens auf Energie und 36 Prozent auf Grundstoffe entfallen. Weniger als ein Prozent sei im Papiersektor investiert. Der aktuelle Cash-Anteil im Fonds beläuft sich auf 3,5 Prozent.

Alle Daten per 24.04.2009 in Euro:

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