Wie flexibel sind Unternehmen?

In der aktuellen Marktsituation zählt für Unternehmen weniger der ohnehin meist wage Ausblick auf die Zukunft. Wichtiger ist die Möglichkeit auf neue Situationen reagieren zu können. Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin des Fidelity Funds - Euro Blue Chip Fund, setzt auf pro-aktive Unternehmen. Funds | 17.04.2009 05:00 Uhr
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Unternehmensgewinne sind der wichtigste Faktor für die Kursentwicklung der Aktien. Im Gleichschritt mit der negativen konjunkturellen Entwicklung in Europa im letzten Jahr sind auch die Gewinne der Unternehmen gesunken und die Börsen verzeichneten zum Teil dramatische Kursrückgänge. Langfristig betrachtet waren die Gewinne in den letzten Jahren eindeutig zu weit über der historischen Trendlinie gelegen und haben danach korrigiert. Trotz starker Rezession in Europa sind die Konsensus-Schätzungen der Analysten für die Gewinne 2009 und 2010 weiterhin zu hoch. Der Gewinn-Revisionstrend ist jedoch bereits negativ.

Analysten zu optimistisch

Alexandra Hartmann: "Die Analysten schätzen die Gewinnrückgänge immer etwas zu gering ein. Das hat zum Teil auch mit der Erfahrung zu tun. Wichtig ist, die Prognosen der Analysten kritisch zu hinterfragen und ihre Modelle zu kennen. Geringfügige Änderungen bei Margen oder anderen Kennzahlen können starke Einflüsse auf die Bewertungen der Unternehmen haben. Grundsätzlich kann man sagen, dass europäische Unternehmen derzeit günstig bewertet sind - auch unter der Annahme, dass die Gewinne in den nächsten Monaten noch zurückgehen."

Pro-aktive Unternehmen im Vorteil

Alexandra Hartmann: "Wenn man heute mit Unternehmen spricht, dann zählt weniger der Ausblick, da dieser zumeist ohnehin sehr unsicher ist, sondern die Frage, ob das Management des Unternehmens die Situation richtig einschätzt und die Möglichkeit hat zu reagieren."

Vor allem bei internationalen Konzernen gestaltet sich die Anpassung der Personalkosten sowie der Abbau von Produktionskapazitäten oft nicht einfach. Für Fondsmanager wie Alexandra Hartmann ist es wichtig, dass ein Unternehmen den Handlungsspielraum behält und agieren kann. Die Investmentphilosophie von Alexandra Hartmann wird auch als "Growth from within" bezeichnet. Dabei wird auf Unternehmen gesetzt, die flexibel reagieren können und die bestehenden Wachstumspotenziale bewahren und neue Chancen nutzen können.

Geldmenge und Umlaufgeschwindigkeit

Alexandra Hartmann: "Interessant ist auch die Entwicklung der Geldmenge und der Umlaufgeschwindigkeit. Diese haben auch Auswirkungen auf die Frage ob Inflation oder Deflation kommen wird. Die Meinungen sind hier sehr unterschiedlich. Wir sehen, dass die Geldmenge in den USA unglaublich in die Höhe geschossen ist. Wir sehen aber auch, dass die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sehr stark gefallen ist. Diese hat eine sehr starke Korrelation mit der Arbeitslosenzahl und auch einen Hebel. Beispielsweise wenn in den USA die Arbeitslosenrate um ein Prozent steigt, sinkt die Umlaufgeschwindigkeit um vier Prozent. Deswegen sind die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem ´quantitative easing´ - dem Geld drucken - sehr positiv."

Banken und Finanztitel neutral gewichtet

Alexandra Hartmann: "Der Bankensektor ist einfach zu groß um ihn ignorieren zu können. Hier verfolge ich eine Strategie der Risikominimierung. Das soll heißen, dass wir im Bereich der Banken neutral gewichtet sind." Die Retailbanken haben nach Einschätzung von Hartmann noch ein schwierigeres Geschäft vor sich, da sich die Vorsorgen für Kreditausfälle in den nächsten Monaten noch erhöhen werden. Fraglich ist jedoch, ob sich die Margen auf ein Niveau anheben lassen um die Probleme lösen zu können.

Bewertung gewinnt gegenüber Newsflow

Im vierten Quartal 2008 und zu Beginn des Jahres 2009 dominierten schlechte Nachrichten und die Aktienkurse reagierten auch darauf. Alexandra Hartmann: "In den letzten Wochen gab es zwar auch weiterhin negative Nachrichten, jedoch hat die Börse nicht mehr darauf reagiert und es gab Kursgewinne. Die Bewertungen wurden wichtiger als die schlechten Nachrichten."

Aktienauswahl zählt  

Für Alexandra Hartmann steht wie bei allen aktiven Fondsmanagern die Aktienauswahl im Mittelpunkt. Das Verständnis für das Geschäftsmodell des Unternehmens, die treibenden Faktoren im Unternehmen und im Markt, und die Entwicklung und regelmäßige Überprüfung einer Investmentidee sind wichtige Bestandteile. Der Input aus den Gesprächen mit den Managern der Unternehmen ist vor allem auch in Krisenzeiten sehr wichtig.

Outperformance in den letzten Jahren

Der Fidelity Funds - Euro Blue Chip Fund war in den letzten Jahren (1, 3 und 5 Jahre) jeweils im 2. Quartil der Peer-Group positioniert und konnte die Benchmark über alle drei Zeiträume schlagen (+2,5 Prozent Outperformance über 1 Jahr per 31. 3. 2009).

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