Dass Volatilität eine eigene Assetklasse ist, steht für Keskin nämlich fest. „Durch den Einsatz von Optionen ist es problemlos möglich in Volatilität zu investieren“, so der Fondsmanager. Dazu komme, dass ihre Entwicklung gegenüber Aktien und Anleihen weitgehend nicht korreliert. Dies habe den Vorteil, dass die Assetklasse sowohl das Risiko-Return-Profil von Aktienportfolios als auch von gemischten Portfolios verbessern kann.
Wie man Volatilität nutzen kann
Als Renditequelle wird einerseits der Trend genutzt, dass Volatilität zu einem langfristigen Durchschnittswert von 25 Prozent tendiert (aktueller Wert: rund 40 Prozent, Anmerkung).
Um von der zweiten Performancequelle zu profitieren – dem Oszillieren der Märkte – hat das Fondsmanagement eine Gewichtungsmatrix entwickelt. Damit wird es möglich die Strategie je nach Höhe der Volatilität aktiv unterschiedlich stark zu gewichten. Das ist auch nach Angaben des Experten das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zu statischen Volatilitätsindizes, bei denen Anleger eins zu eins an Volatilitätsschwankungen partizipieren und schlussendlich auf längere Sicht keinen Gewinn erzielen.
Volatilität Strategie bei CAAM
Konkret versuchen Keskin und sein Team mittels Optionen Exposure zur implizierten einjährigen Volatilität des DJ Euro Stoxx 50 aufzubauen. Die einjährige implizierte Volatilität wurde ausgewählt da sie eher die mittelfristigen strukturellen Veränderungen der Marktvolatilität repräsentiert. „Je nach dem Niveau der Volatilität gehen wir Long oder Short“, erklärt Keskin. Ist etwa die Volatilität besonders hoch - wie im Vorjahr - würde man versuchen als Verkäufer aufzutreten um von zurückgehenden Notierungen zu profitieren. Ist hingegen die Schwankungsbreite des Marktes niedrig wird Volatilität gekauft.
Gleichzeitig werden sowohl das Aktien- als auch das Zinsrisiko gehedged. Das Risiko des CAAM Funds Volatility Euro Equities wird täglich neu berechnet. Dabei darf das wöchentliche Value-at-Risk-Wert einen Wert von fünf Prozent nicht überschreiten. Das bedeutet nichts anderes als, dass der Fonds unter normalen Marktbedingungen mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent in einer Woche nicht mehr als fünf Prozent seines Wertes verlieren sollte.
Performance des CAAM Volatility Euro Equities Fonds
Der CAAM Volatility Euro Equities wird von einem siebenköpfigen Team gemanagt unter der Führung von Keskin. Seit seiner Auflegung im November 2006 konnte der Fonds eine Performance von plus 34,47 Prozent erzielen. Im Krisenjahr 2008 verzeichnete der Fonds eine Wertentwicklung von plus 23,48 Prozent. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum verlor der DJ Euro Stoxx 50 um minus 44,76 Prozent. Für 2009 erwartet Keskin eine Bandbreite zwischen 30 und 40 Prozent und somit weiterhin gute Voraussetzungen für den Fonds. „Frühestens gegen Ende des Jahres wird die Volatilität voraussichtlich wieder leicht abnehmen“, so der Fondsmanager.
Mit einem verwalteten Vermögen von 2,7 Milliarden Euro zählt Crédit Agricole Asset Management heute zu den größten Managern von Volatilitätsprodukten. Die Erfahrungen mit der Assetklasse reichen bis ins Jahr 1999 zurück. Heute vertreibt die KAG insgesamt sechs Volatilitätsfonds zu denen neben ausschließlich in Frankreich vertriebenen Produkten der CAAM Volatility Euro Equities, der CAAM Volatility World Equities und der CAAM Funds Dynarbitrage Volatility zählen.