Die Übergewichtung von US Aktien stand bei zahlreichen Asset Managern und Privatbanken im letzten Jahr auf der Empfehlungsliste. Gegenüber dem MSCI World ex USA konnte der MSCI USA nach einer Underperformance seit 1999 erst im Jahr 2008 sich positiv entwickeln. Wichtiger Faktor für Investoren mit Euro als Basiswährung bleibt natürlich die Entwicklung des US Dollar.
US Manager reagieren auf Krise
Nick Cowley, Fondsmanager des Henderson Horizon American Equity Fund: "In meinen Gesprächen mit CEOs und CFOs großer Unternehmen in den USA im Dezember letzten Jahres hatte ich noch den Eindruck, dass einige den Ernst der Lage noch nicht erkannt hatten. Mittlerweile sind die zukünftigen Erwartungen bereits angepasst worden und der Ausblick ist zumeist sehr konservativ und realistisch. Dieser Wandel ist für mich ein sehr positives Zeichen, weil es den Weg frei macht für die Bewältigung der Krise."
Im aktuellen Marktumfeld ist nicht nur ein solides Geschäftsmodell und eine einfache Firmenstruktur von Vorteil, sondern auch eine gute Bilanzstruktur und eine ausreichende Finanzierung des Geschäftsbetriebs und des geplanten Wachstums. Dabei spielt die Betriebsgröße nicht unbedingt die entscheidende Rolle, denn es gilt zumeist: Nicht die großen Konzerne schlagen die kleinen Unternehmen, sondern meistens sind die schnellen und flexiblen den langsamen und unflexiblen Unternehmen überlegen. Gerade in Zeiten der Kreditklemme müssen Manager agieren und aktiv gegen die Krise kämpfen.
Die Analysten von Henderson gehen davon aus, dass die umfangreichen Massnahmen der neuen US Administration und der Federal Reserve Wirkung zeigen werden. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt jedoch oft nach dem "Trial and Error".
Günstige Bewertungen - einstellige P/E Ratios
Die Bewertungen des US Aktienmarktes ist ohne Zweifel günstig. Doch bei der Analyse der P/E und P/B Kennzahlen sind Gewinnerwartungen und auch die Bewertungsansätze in den Bilanzen mit Vorsicht zu geniessen. Nich Cowley: "Die Gewinnschätzung der Analysten müssen noch adjustiert werden. Letztendlich werden wir bei einstelligen P/E Ratios landen - auch im Health Care Sektor. Historisch gesehen sind die Bewertungen extrem günstig."
Auch wenn sich auf den Aktienmärkten die Anzeichen für eine Bodenbildung nach dem großen Kurssturz abzeichnen, bleibt die Kursentwicklung in den nächsten Wochen sicherlich noch volatil und unsicher. Nich Cowley: "Die Märkte bleiben unsicher, aber die Risiken sind bereits in den Kursen abgebildet."
Die Starken gewinnen Marktanteile
Ein wichtiger Teil des Fondsportfolios ist in Unternehmen investiert, die sich auch in der Krise sehr gut behaupten können und widerstandsfähig sind. Nick Cowley: "Mit dem richtigen Geschäftsmodell, einer einfachen Firmenstruktur und genügend Finanzmittel ergeben sich aktuell hervorragende Chancen die Marktanteile auszubauen. Cisco Systems oder auch Equinix im Technologiebereich sind Unternehmen, die davon profitieren können." Unternehmen, die Kosten senken und Preise anpassen können, sind derzeit absolut im vorteil
Henderson Horizon American Equity Fund: Outperformance über 3 und 5 Jahre
Nick Cowley verfolgt gemeinsam mit Antony Gifford einen bottom-up stock picking Ansatz. Beide Manager verfügen über insgesamt 28 Jahre Investmenterfahrung. Das Portfolio besteht aus ca. 40-60 Aktien. Einzelne Sektoren werden bis zu +/- 10 Prozent gegenüber dem S&P 500 über- oder untergewichtet. Kanadische Unternehmen werden zu max. 10 Prozent in das Portfolio aufgenommen. Der Cash-Anteil beträgt max. 5 Prozent und der Tracking Error gegenüber dem S&P 500 sollte zwischen fünf und acht Prozent liegen. Nich Cowley: "Wir nutzen bei der Positionierung von Unternehmen im Fonds teilweise auch Strategien, die aus dem Hedge Fonds Bereich kommen, beispielsweise ´pair-trade analysis´ aus dem Long/Short Equite Bereich, wo wir bewußt zwei Aktien gegeneinander vergleichen und daraus aus die Über- und Untergewichtungen bestimmen.
Das ideal Investment kann anhand der folgenden Kriterien bestimmt werden: (1) Analysten Coverage: je weniger Analysten ein Unternehmen verfolgen, desto größer ist die Chance, durch eigene Analysen einen Mehrwert zu schaffen. (2) sekulares Wachstum, (3) Wettbewerbsvorteile, (4) Katalysatoren oder Impulse für ein Investment und (5) atttraktive Bewertung.
Aktuell sind die wichtigsten Positionen im Fonds die folgenden Über- und Untergewichtungen (in Prozent): Konsumgüter +3,2 Prozent, Finanzwerte (spezielle Unternehmen) +3,1 Prozent, Telekom (+2,3 Prozent), IT (-3,7 Prozent) und Energie (-3,6 Prozent).
Im Finanzbereich wird auf Unternehmen wie Charles Schwab, Lazard oder Aon gesetzt und die großen Banken werden noch gemieden. Im Telekombereich wird das Abonnentengeschäft bei AT&T und dem Kabelbetreiber Comcast geschätzt.
Die Performance des Fonds in den letzten Monaten: Per Ende Februar hatten die beiden Fondsmanager mit -44,45 Prozent im Fonds und -43,32 Prozent im S&P 500 eine geringfügige Underperformance erzielt. Über drei Jahre lag der Fonds mit -33,86 Prozent vs. -38,82 Prozent im Index deutlich voran und über 5 Jahre betrug die Outperformance bereits 10,17 Prozent.