China Story geht weiter

Das Reich der Mitte ist aktuell der Lichtblick am globalen Konjunkturhimmel. Richard Wu, Fondsmanager bei RCM Asia Pacific, dem Asien-Spezialistenteam der Allianz Global Investors in Hong Kong sieht Chancen bei A-Shares und zeigt den Weg dorthin. Funds | 12.03.2009 04:29 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Struktur der chinesischen Aktienmärkte Wenn man von China Aktien spricht, muß man ganz genau unterscheiden, welches Segment gemeint ist. Richard Wu, Fondsmanager des RCM Asia Pacific (Allianz Global Investors): "Es gibt grundsätzlich drei Marktplätze, an denen chinesische Aktien gehandelt werden. Erstens an den Börsen in Shzenzen und Shangai, zweitens in Hong Kong und drittens auf internationalen Börsenplätzen, wie beispielsweise Singapur, London oder New York." An den beiden inländischen Börsen in Shenzen und Shanghai werden A-Shares und B-Shares gehandelt. A-Shares sind Aktien von Unternehmen, die in der VR China ihren Sitz haben. Die Aktien notieren in Renminbi und können nur von inländischen Anlegern sowie wenigen ausländischen Investoren gekauft werden. Voraussetzung dafür ist eine QFII (Qualified Foreign Institutional Investor) Lizenz, die in den letzten Jahren ausgewählte Institutionen - zumeist Investmentbanken - erhalten hatten und in Zukunft verstärkt an Asset Manager ausgegeben werden.

In Hong Kong werden die sogenannten H-Shares gehandelt, die auch ihren Sitz in China haben, jedoch in Hong Kong oder auch anderen Börsen gelistet wurden und in HKD notieren. Als Red Chips werden jene chinesischen Unternehmen bezeichnet, die ihren Geschäftssitz in Hong Kong haben, jedoch den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in China selbst.

Investment in A-Shares wird möglich

Allianz Global Investors verfügt bereits jetzt über eine QFII Lizenz und wird diese in den nächsten Wochen auch nutzen, um Investoren mit neuen Fonds eine Veranlagung in das attraktive A-Shares Segment zu ermöglichen. Bislang konnten ausländische Investoren nur in Red Chips, H-Shares oder B-Shares investieren.

Warum A-Shares?

Richard Wu: "Aus der Sicht eines aktiven Fondsmanagers in chinesischen Aktien ist das A-Shares Segment die optimale Möglichkeit an der Entwicklung der Unternehmen zu partizipieren. Das A-Segment repräsentiert den größten Pool chinesischer Unternehmen. Während im H-Segment nur rund 200 Aktien umfaßt, sind im A-Segment rund 1.600 Aktien notiert und decken deutlich mehr Branchen ab."

Das reale Wirtschaftswachstum im Jahr 2009 wird bei 6,5 Prozent und im Jahr 2010 wieder bei 8 Prozent liegen. Besonders interessant ist auch, dass chinesische Banken die Kreditvergabe deutlich ausweiten konnten, was sich positiv auf die Finanzierungssituation und Profitabilität der Unternehmen - und mittelfristig auch auf die Bankbilanzen - auswirken wird.

Richard Wu: "Das A-Segment bietet auch deutlich mehr Chancen, Alpha bzw. aktive Renditen zu erwirtschaften. Vor allem auch deshalb, weil zahlreiche A-Shares nur wenig von externen Analysten abgedeckt werden. Bei rund 30 Prozent der Unternehmen kann man von einer umfangreichen Coverage der Analysten ausgehen. Wir kombinieren unser eigenes in-house Research mit unserem Grassroots-Research und externen Daten und Informationen."

RCM Asia Pacific zählt zur kleinen Gruppe von Asset Managern, die bereits über eine QFII Lizenz verfügen und kann somit direkt im chineschischen Markt investieren.

IPO Transaktionen im A-Segment

Auch hinsichtlich der Potenziale für Börseneinführungen (IPO) oder Kapitalerhöhungen bietet das A-Segment deutlich mehr Potenzial. Im Zeitraum zwischen 2006 und 2008 wurden insgesamt 57 Prozent der IPOs im A-Segment durchgeführt. In Zukunft kann man davon ausgehen, dass vor allem attraktive Mid- und Small-Caps ihr Börsendebut im A-Segment geben werden. Obwohl das Segment der A-Shares in den letzten Jahren eine extrem volatile Entwicklung erlebt hat, gibt es auch in den schwierigsten Marktphasen immer noch genug Unternehmen, die solides Wachstum vorweisen können. Diese Unternehmen zu finden und im Fonds stärker zu gewichten ist die Kernaufgabe aktiver Fondsmanager.

Langfristig orientierte, disziplinierte Investoren im Vorteil

Richard Wu: "Wenn man das A-Segment heute analysiert, erkennt man eine immer noch sehr homogene Investorenbasis mit einem ähnlichen Anlagehorizont, ähnlichen Investmentzielen und dem gleichen Investmentansatz. Chinesische Anleger sind sehr kurzfrisitig orientiert (bis zu mehr als 700 Prozent Portfolioumschlag pro Jahr). Daraus ergeben sich wiederum Marktineffizienzen, die ein langfristig orientierter, disziplinierter Investor bzw. Fondsmanager zum Vorteil nutzen kann. Wir kombinieren einen bottom-up GARP Ansatz mit unseren Ressourcen in der Region. Aus unserer Sicht sollte der Portfolioumschlag über ein Jahr bei rund 60 Prozent liegen." Allianz Global Investors kann in Hong Kong und Tokyo auf ein Team von insgesamt 80 Mitarbeitern zählen. Das Fondsmanager Team in Hong Kong, dem auch Richard Wu angehört, kann auf eine Berufserfahrung zwischen acht und achtzehn Jahren verweisen. Die Mitglieder des Fondsmanagements sind zwischen sechs und zehn Jahren im Unternehmen tätig.

Gemessen an der Composite Performance für China Aktien konnte das RCM Team der Allianz Global Investors in Hong Kong in sieben der letzten elf Jahren die Composite Benchmark (MSCI China Index (bis 1. 6. 2005 CLSA China World Index) übertreffen.

Das A-Segment selbst zählte in den Jahren 2006 und 2007 zum besten Aktiensegment weltweit. Im Jahr 2008 folgte die scharfe Korrektur und der Markt fiel im Einklang mit den internationalen Aktienmärkten um -65 Prozent.

Markt zwischen Hoffung und Realität

Nach Ansicht der Analysten bewegt sich der Markt aktuell in einer Bandbreite und die Marktkräfte kämpfen zwischen der Hoffnung auf eine rasche Erholung und der Realität unsicherer Gewinnentwicklungen. Aufgrund der Vielfalt der Unternehmen im A-Segment bieten sich jedoch für aktive Fondsmanager zahlreiche Möglichkeiten zur Erzielung von Outperformance in China. Dabei stehen Unternehmen mit einem Fokus auf die Entwicklung des Inlandsmarktes stärker im Fokus als Unternehmen, die mehr von der zyklischen Weltkonjunktur abhängig sind.

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