Asien investiert in Infrastruktur

Seit einigen Wochen arbeiten Regierungen weltweit daran, Konjunkturpakete zu schnüren und Massnahmen zur Reaktivierung der Märkte zu setzen. Wichtiger Bestandteil sind Investitionen in Infrastruktur. Doch nur Asien scheint die Mittel dafür zu haben. Funds | 10.02.2009 05:05 Uhr
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Asien mit den stärksten Fundamentaldaten

Maggie Lee, Investment Director, Invesco: „Asien kann sicherlich nicht die Welt retten und alleine die Weltwirtschaft wieder in Schwung bringen. Aber die Region Asien ex Japan verfügt über aufgrund der hohen Fremdwährungsreserven über die finanziellen Ressourcen zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten.“ Analysiert man die Wirtschaftskraft und das Volkseinkommen in verschiedenen Regionen, so wird deutlich, dass die Region Asien ex Japan mit insgesamt 3,3 Billionen US Dollar über die mit Abstand höchsten Reserven verfügt.

Die Reserven liegen in Asien

Zum Vergleich: die USA erwirtschaften ein GDP pro Kopf von 38.000 US Dollar, die Philippinen nur über eine Wirtschaftsleistung von 1.000 US Dollar pro Einwohner. Und obwohl die Philippinen mit 37 Mrd. US Dollar über die geringsten Reserven in der gesamten Region verfügen, liegt dieser Wert nur knapp hinter jenem der USA mit 46 Mrd. US Dollar. Euroland kann auf über 204 Mrd. US Dollar zurückgreifen und China hatte in den letzten Jahren ca. 1.900 Mrd. US Dollar an Reserven aufbauen können – ein dramatischer Anstieg gegenüber dem Jahr 1986 als der Wert noch bei 105 Mrd. US Dollar lag und sich aufgrund des jährlichen Leistungsbilanzüberschusses in der Höhe von 192 Mrd. US Dollar weiter erhöhen wird. Im Vergleich dazu erwirtschaften die USA aktuell ein Leistungsbilanzdefizit in der Höhe von 531 Mrd. US Dollar. Nicht unberücksichtigt sollte jedoch auch bleiben, dass ein beträchtlicher Teil der Fremdwährungsreserven in US Dollar angelegt sind.

Asien ex Japan mit geringerer Verschuldung

Maggie Lee: „Nicht nur die Makro-Daten sprechen für die Region Asien ex Japan. Im Vergleich zu den USA, Australien und UK weist Asien einen deutlich geringeren Verschuldungsgrad auf – sowohl im Bereich der Hypotheken, der Auslandsschulden, der Schulden der privaten Haushalte als auch der Staaten.“

Urbanisierung als Katalysator für Infrastrukturentwicklung

Der Urbanisierungstrend in Asien ist seit mehr als zwanzig Jahren ein wichtiger Faktor, der laufende Investitionen in die Infrastruktur notwendig macht. Während die Urbanisierung in Europa nur mehr sehr langsam voranschreitet, beispielsweise nur mehr 0,13 Prozent jährliches Wachstum der städtischen Bevölkerung in Europa, beträgt dieser Wert in Asien 2,61 Prozent und in China mehr als 3 Prozent. Maggie Lee: „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in China, der durch die Schließung von Produktionsstätten im Süden des Landes zu beobachten war, ist unserer Ansicht nach nur ein temporäres Phänomen. 20 Millionen Stellen wurden in den letzten Monaten abgebaut. Die Wanderarbeiter ziehen wieder zurück auf das Land und werden wieder Bauern. Der Urbanisierungstrend wird mittelfristig jedoch nicht gestoppt.

Asien baut die notwendige Infrastruktur

Während die kürzlich veröffentlichten Pläne von US Präsident Barack Obama zum Thema Infrastruktur noch sehr wenig konkrete Hinweise auf spezifische Projekte enthielten und mehr von „roads & bridges“ die Rede war, existieren in Asien sehr detaillierte Pläne für den Bau von absolut notwendigen Bahnlinien, U-Bahnen, Strassennetzen, Flughäfen, Wasserwerken und Kraftwerken. Maggie Lee: „Der Umfang der Infrastrukturprojekte im aktuellen chinesischen 5-Jahresplan beliefen sich auf 1,2 Billionen US Dollar. Wichtig ist dabei, dass diese Projekte auch realisiert werden. Der letzte 5-Jahres-Plan wurde zu 110 Prozent umgesetzt.“

Zusätzlich sorgt in China das Konjunkturpaket in der Höhe von 14 Prozent des BIP für weitere Investitionen und auch die Weltausstellung in Shanghai 2010 wird – ähnlich wie die Olympiade 2008 – für wirtschaftliche Impulse sorgen.

Potenzielle Risiken im Bereich der Infrastruktur Investments in Asien sind nach Ansicht der Infrastruktur Analysten von Invesco einerseits die Änderung des politischen und regulatorischen Umfeldes, eine weitere Verschlechterung der konjunkturellen Lage und eine Verlängerung des Abschwungs sowie Engpässe bei der Finanzierung.

Invesco Asia Infrastructure Fund

Maggie Lee: „Wir messen die Performance unseres Infrastrukturfonds gegenüber dem MSCI Asia ex Japan als Benchmark und wir sind davon überzeugt, dass sich der Infrastruktur-Sektor und Unternehmen, die von Infrastruktur Investitionen profitieren können, sich langfristig besser entwickeln können. Seit Auflegung im März 2006 und knapp vor der Messung des 3-Jahres Track Records lagen wir per 31. 12. 2008 mit -3,4 Prozent Performance (in USD) vor dem Index, der -7,6 Prozent erzielte.“

Die Top-10 Positionen repräsentieren rund 50 Prozent Large Caps (> 10 Mrd. US Dollar Marktkapitalisierung) und 37 Prozent des Portfolios. Darunter finden sich Unternehmen wie China Mobile, CLP Holdings, China Res Power oder auch BHP Billiton.

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