Im Sturm sind große Schiffe sicherer

Die DWS Fondsmanager setzen 2009 auf defensive Sektoren, Yen, Large Caps und Unternehmen mit Cash Flows und Dividenden. DWS (Austria) konnte im laufenden Jahr die Marktposition stärken und Marktanteile gewinnen. Im Jahr 2009 stehen die Flaggschiff-Fonds im Vordergrund. Funds | 05.12.2008 05:23 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

"Insgesamt gesehen war das Jahr 2008 ein erfolgreiches Jahr. Wir haben viel erreicht, stehen jedoch auch vor großen Herausforderungen für das kommende Jahr", zieht Marion Schaflechner, Geschäftsführerin, Head of Retail Business, DWS (Austria) Investments eine erste Bilanz. In Österreich hat nach Ansicht von Schaflechner auch die hausgemachte Immobilienaktien-Krise das Geschäft sehr erschwert und die Verunsicherung bei Anlegern noch verstärkt. Im Jahr 2008 konnte DWS (Austria) eine Reihe von Awards und Auszeichnungen für Service-Qualität und Investmentperformance gewinnen und auch den Marktanteil im Dachfondssegment lt. Studien von e-fundresearch.com und Fonds professionell deutlich steigern.

Marion Schaflechner: "Besonders positiv war, dass wir gegen den Trend mit Aktienprodukten punkten konnten." Der Rückgang des Gesamtvolumens von EUR 5,8 Mrd. auf EUR 4,7 Mrd. konnte im Branchenvergleich geringer gehalten werden. Schaflechner: "Wir haben uns auch für das kommende Jahr einiges vorgenommen. Im Vordergrund werden vor allem die DWS Flaggschiff-Fonds stehen, d. h. DWS Vermögensbildungsfonds, DWS Akkumula, Themenfonds und auch die DWS Vermögensmandate."

Stürmische Zeiten auf den Aktienmärkten

Im laufenden Jahr mußten auf den Aktienmmärkten starke Verluste verzeichnet werden. Der S&P 500 konnte sich mit -37,7 Prozent (bis 28. 11. 2008) noch relativ gut halten. Der MSCI World Index verlor -42,2 Prozent, der Nikkei 225 Index -44,4 Prozent und der Hang Seng Index -54,3 Prozent. Besonders starke Kursrückgänge mußten auch die BRIC-Länder verzeichnen, u. a. Russland mit -67,3 Prozent. 

In stürmischen Zeiten setzt DWS eher auf größere Unternehmen. Michael Sieghart, Managing Director, Senior Fund Manager der DWS in Frankfurt: "In stürmischen Zeiten sind große Schiffe sicherer als kleine. Deswegen bevorzugen wir Large Caps gegenüber Small- und Mid Caps."

Rettungspakete in den USA und Europa

Als Reaktion auf die Banken- und Kreditkrise wurden umfangreiche Rettungspakete geschnürt (in den USA bis zu USD 9.100 Mrd.). Sowohl die Federal Reserve als auch die FDIC und das Treasury Dept. haben unterschiedlichste Programme aufgelegt. Wichtig ist jetzt jedoch, dass dieses Volumen auch weitergegeben wird, d. h. die Banken wieder beginnen, mehr Kredite an die Wirtschaft zu vergeben. 

Herzstillstand in manchen Marktsegmenten

Die Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum wurden zuletzt weiter nach unten revidiert. Im September noch lagen die Schätzungen von Goldman Sachs für das weltweite BIP im kommenden Jahr bei 3,5 Prozent. Aktuell liegt dieser Wert bei nur mehr 1,2 Prozent. Berücksichtigt man die Volatilität dieser Prognosen in den letzten Monaten, so kann man wohl von einer Bandbreite zwischen 0 Prozent und 2 Prozent ausgehen. Für Euroland wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um -1,3 Prozent erwartet.

Die USA werden mit -1,6 Prozent für 2009 auch in der Rezession landen und auch das Wachstum der BRIC Staaten hatte sich zuletzt von 9,8 Prozent auf 6,1 Prozent sehr stark abgeschwächt. Michael Sieghart: "In manchen Branchen gab es starke Einbrüche bzw. auch Totalausfälle in den Auftragsbüchern - vergleichbar mit einem Herzstillstand."

Zwangsliquidationen führen zu Verwerfungen auf den Märkten

Einer der Hauptgründe für die teilweise massiven Kursverluste im Oktober und November waren auch erzwungene Verkäufe von Hedge Fonds und Investoren, die ihren Verschuldungsgrad reduzierten ("Deleveraging"). Michael Sieghart: "Diese Investoren verkauften, weil sie einfach verkaufen mußten und nicht weil sie eine schlaue Analyse angestellt hatten."

Pulver nicht zu früh verschiessen

Im aktuellen Marktumfeld, in dem Prognosen laufend nach unten revidiert werden, stehen Investoren - bislang mit gutem Grund - an der Seitenlinie und warten noch mit dem Kauf von Aktien. Es wird zwar von Analysten davon ausgegangen, dass sich auf Basis der historischen Erfahrungen Mitte des Jahres eine Aufhellung der Konjunktur ergeben könnte, sicher ist dies jedoch nicht. Sieghart: "Liquidität wäre genug vorhanden. Die Investoren warten jedoch noch zu und wollen ihr Pulver nicht zu früh verschiessen."

DWS Ausblick auf die Aktienmärkte

Hinsichtlich der Regionen und Währungen beurteilen die Fondsmanager der DWS die USA und Asien sowie den YEN als vergleichsweise attraktiv und UK sowie das GBP als nicht attraktiv. Michael Sieghart: "Auch in einem schwierigen Marktumfeld gibt es Unternehmen, die sich anpassen können und ihre Marge verteidigen."

Die defensiven Sektoren sind übergewichtet. Sieghart: "Telekom erscheint relativ wenig sensitiv auf Konjunkturschwankungen. Die Pharma Branche (v. a. Biotech) sollte auch in diesem Umfeld wachsen können. Integrierte Ölaktien sind auch interesssant und im Versicherungsbereich schätzen wir die Sachversicherungen positiver ein." Interessant sind auch Anlagestrategien, die sich auf die folgende Themen fokussieren: Aktien mit strukturellem Wachstum, Qualitätsunternehmen mit starken Bilanzen, gutem Cash Flow und Dividenden sowie Infrastruktur als Profiteur von staatlichen Fiskalpaketen. 

Finanzwerte und zyklische Konsumaktien sind untergewichtet. Weiters setzt die DWS auf größere Unternehmen und weniger auf Small- und Mid-Caps.

Michael Sieghart: "Wichtig ist, dass die Kreditklemme gelöst wird. Sobald wieder mehr Kredite vom Bankensektor an die Wirtschaft weitergegeben werden, sollten sich auch die Verwerfungen auf den Märkten wieder auflösen."

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