Mag. Martin Angerer gewinnt 1. CFA Austria Prize

Am 21. Oktober 2008 wurden erstmals die CFA Austria Preise für die besten Diplomarbeiten und Dissertationen aus dem Themenbereich "Investments" verliehen. Die Sieger: Mag. Martin Angerer, Dr. Marlis Wallek und Mag. Rupert Pichler, MBA.

Funds | 11.11.2008 05:01 Uhr
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Mag. Harald Holzer, CFA, Präsident von CFA Austria begrüßte zu Beginn der Veranstaltung an der Wirtschaftsuniversität Wien die Gäste, Studenten/innen sowie die Mitglieder der akademischen Jury und des Prize Committees : "Wir sind die 101. nationale Vereinigung der weltweiten CFA Organisation. CFA Austria ist in Österreich als Verein organisiert und wurde im März 2001 mit 15 Mitglieder gegründet. Mittlerweile ist unsere Organisation auf 200 Mitglieder gewachsen. wir administrieren die CFA Prüfungen in Österreich. Pro Jahr können wir 20 bis 40 neue Charterholder in unserem Verein begrüssen."

Dennis McLeavey, Head of Education EMEA, CFA Institute präsentierte im Rahmen eines Fachvortrags vor der Preisverleihung das internationale Netzwerk von Partnerschaften zwischen Universitäten und dem CFA Institute ("CFA Institute University Relationship Program") und konnte auf eine kontinuierlich wachsende Zahl an Kooperationen weltweit hinweisen.

CFA Austria Vision

CFA Austria hat die Vision, eine Vereinigung zu sein,

  • der seriöse österreichischen Finanzanalysten angehören wollen,
  • die österreichische Finanzanalysten als erste Adresse für Ausbildung und Weiterbildung wahrnehmen.
  • die mit CFA Vereinigungen aus Nachbarländern kooperiert,
  • die ihre Stärke und Energie aus hochqualifizierten und motivierten Freiwilligen schöpft,
  • die in Österreich die führende Stelle für Fragen der Ethik, Integrität und Finanzanalyse auf höchstem Niveau ist

Wichtiger Bestandteil der Philosophie des CFA Institute ist der Glaube, dass

  • Finanzmärkte fair, frei und effizient sein sollen, sodass jeder Investor eine Chance auf einen fairen Ertrag hat
  • die Interessen der Endinvestoren vorrangig über den Interessen aller anderen Beteiligten stehen müssen
  • höchste ethische Prinzipien und selbstregulierende Standards genauso wichtig für Fairness und Markteffizienz sind, wie Regeln und Gesetze.

CFA Austria Prize – Motivation und Dotierung

  • Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft
  • CFA Institute und CFA Ausbildung auf den österreichischen Universitäten bekannter zu machen
  • Erstmalig einen Preis für die beste Diplomarbeit und Dissertation zum Themenbereich „Investments“ zu vergeben
  • CFA Austria Prize: Dotierung mit einem Geldbetrag (1. Preis: EUR 1.000,-; 2. Preis EUR 500,-; 3. Preis EUR 250,-). Dieser Geldbetrag wurd großzügig von der ERSTE-SPARINVEST gesponsert
  • Jeder der drei CFA Preisträger erhält auch ein CFA Stipendium (Scholarship), das den Preisträgern die Prüfungsteilnahme sowie auch die gesamte Literatur gratis zur Verfügung stellt.


CFA Austria Prize – Akademische Jury und Prize Committee

Um die „Besten“ beurteilen zu können wurde eine akademische Jury mit Vertretern führender Universitäten Österreichs, die die Vorselektion für CFA Austria durchführte:

o.Univ.-Prof. Dr. Klaus Schredelseker, Institut für Banken und Finanzen, Universität Innsbruck

a.o.Univ.-Prof. Mag. Dr. Christian Keber
, Institut für Betriebswirtschaftslehre, Finanzwirtschaft und Banken, Universität Wien

Prof.(FH) Dipl. Vw. Michael Jeckle
, Lektor für Finanzmarktlehre und Risikomanagement, Fachbereichsleiter für Finanzmarktlehre, Inhaltliche Koordination des MBA Risk Management, FH Banken und Finanzwirtschaft, Wien.

Univ.-Prof. Dr. Kurt Hornik, Department of Statistics and Mathematics, Wirtschaftsuniversität, Wien

a.o. Prof. Dr. Christopher Casey, Abteilung für Investmentbanking und Katallaktik, Wirtschaftsuniversität, Wien


12 Arbeiten mit der Note „Sehr gut“ wurden von der akademischen Jury vorselektiert. Diese Arbeiten wurden an das „CFA Prize Committee“ weitergeleitet, die die Arbeiten nach folgenden Kriterien beurteilten und die Sieger des 1. CFA Austria Prizes bestimmten.

  • Praxisrelevanz der Fragestellung und Schlussfolgerung
  • Untersuchungsmethodik
  • Abdeckung der relevanten bisherigen Researchergebnisse
  • Zusammenfassung und Darstellung der Ergebnisse


Das CFA Austria Prize Committee bestand aus folgenden Mitgliedern:

Mag. Thomas Bobek, CFA
Mag. Harald Egger, CFA
Mag. Albert Reiter, CFA
Mag. Tobias Winter, CFA


Die Sieger des 1. CFA Austria Prize 2008 an der Wirtschaftsuniversität Wien

1. Preis: Mag. Martin Angerer

„Endogenous Choice of Information Levels and their Impact on Returns in Experimental Financial Markets“






2. Preis: Dr. Marlis Wallek

„Valuation of Market Leaders Exposed to Disruptive Business Models“







3. Preis: Rupert Pichler, MBA

„Ein Kreditportfoliomodell mit stochastischem und korreliertem Loss Given Default (LGD) und getrennter Behandlung der Rückflüsse aus Sicherheiten“






Die mit dem CFA Austria Prize ausgezeichnete Arbeit von Mag. Martin Angerer kommt aus dem Forschungsfeld „Experimental Economics“. Empirisch experimentelle Forschung ist ein relativ neues Gebiet. Im Mittelpunkt steht die experimentelle Erforschung des ökonomischen Entscheidungsverhaltens.

Das Thema der ausgezeichneten Arbeit wurde als Diplomarbeit am Institut für Banken und Finanzen der Universität Innsbruck unter Betreuung von Univ.-Prof. DDr. Jügen Huber verfasst und  lautet: „Endogenous choice of information levels and their impact on returns in experimental financial markets.”

Analysten, Fondsmanager und private Investoren als Marktteilnehmer auf den Finanzmärkten verarbeiten verfügbare Informationen und treffen Entscheidungen auf Basis dieser Informationen. Der Autor unterscheidet nach dem Informations- und Wissensstand der Marktteilnehmer. Je besser informiert Marktteilnehmer sein wollen, desto höhere Kosten müssen sie in Kauf nehmen. Das Ziel der Diplomarbeit war den Einfluss der Informationskosten auf die Erträge am Aktienmarkt zu bestimmen.

Dazu wurde ein Mehr-Perioden-Modell und ein Auktionsverfahren für Informationen eingesetzt. Danach wurde ein Börsehandel über fünf Perioden simuliert und dieses Verfahren wurde insgesamt sechs Mal wiederholt – somit war das Experiment über 30 Handelsperioden angesetzt.

Die Ergebnisse zeigen, dass Marktteilnehmer mit mehr Information nicht in allen Fällen bessere Erträge erzielen konnten. Nur Insider mit einem sehr hohen Informationsstand waren in der Lage, von zusätzlichen Informationen, die Kosten verursachen, zu profitieren. Marktteilnehmer mit keiner oder sehr wenig Informationen konnten auch vergleichsweise gute Erträge erwirtschaften, da sie keine Informationskosten zu tragen haben. Ganz schlecht informierte Marktteilnehmer verarbeiten ihre Informationen so langsam und dies auch zu geringen Kosten, da sie gar nicht mehr in die Fallen der sich stark ändernden Börsen fallen können. Die schlechtesten Ergebnisse im Experiment erzielten durchschnittlich gut informierte Marktteilnehmer, die Informationskosten zu tragen haben und sich in sehr volatilen Marktphasen nicht selten auf der falschen Seite des Marktes befinden – d. h. hoch kaufen und niedrig verkaufen.

Die mit dem CFA Austria Prize ausgezeichnete Arbeit hat aus folgenden Gründen überzeugt: neue Ansätze und selbständige Weiterentwicklung von Modellen in einem neuen Forschungsgebiet, hohe Praxisrelevanz der Hypothesen und Schlussfolgerungen sowie die detaillierte Darstellung der Ergebnisse.


Die weiteren Einreichungen des Jahres 2008

  • Christian Cech: „Copula-based top-down approaches in financial risk aggregation“
  • Christian Beck: „Aktives Portfoliomanagement: Die Ableitung von Anlagestrategien aus Modellen der Kapitalmarkttheorie“
  • Armin Tobias Heinrich Heinz: „Geschlossene Fonds mit dem Fokus auf Schiffsbeteiligungen“
  • Christoph Leitner: „Evaluation of banks through their credit ratings“
  • Josef Hayden: „Financial Engineering mit R und Rmetrics“
  • Robert Ferstl: „Modeling issues in stochastic investment decisions“
  • Manuel Lingo: „Validating Credit Rating Systems“
  • Thomas Prielinger: „Valuation of High Growth Companies“
  • Erich Stark: „Long-Run Value at Risk: Approaches, Models, Parameters, and Assumptions“


Weitere Informationen: www.cfainstitute.org bzw. www.cfaaustria.org


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