Die besten Technologiefonds

Die hohe Unsicherheit an den Märkten hat zuletzt auch Technologiewerte nicht verschont. Auch für die nahe Zukunft gehen die Manager der besten Technologiefonds von einem volatilen Umfeld aus – weitere Kursabschläge sind nicht auszuschließen. Funds | 13.10.2008 06:00 Uhr
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Einerseits sei übermäßig großer Optimismus nicht angebracht, auf der anderen Seite bietet jede Krise immer auch interessante Einstiegsmöglichkeiten.

Die besten Technologiefonds nach 5-Jahres Performance

Bester Technologiefonds ist der UBS Equity Fund – European Smaller Technology mit einer durchschnittlichen Performance von plus 5,48 Prozent über die letzten fünf Jahre. Seit Jahresbeginn musste der von Frank Elze gemanagte Fonds Verluste von minus 29,13 Prozent hinnehmen. Kaum besser erging es den JPM Europe Technology mit Einbußen von minus 27,3 Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres. Im Fünfjahreszeitraum legte der Fonds eine Performance von 2,7 Prozent hin. Über den gleichen Zeitraum kam der Allianz-dit Internet Fund auf eine Wertsteigerung von 0,96 Prozent. Mit einer Performance von minus 22,24 steht der von Steven Berexa gemanagte Fonds vergleichsweise gut da.

Unsicherheit: Auswirkungen auf Technologiewerte 

„Die aktuelle Unsicherheit an den Märkten hat natürlich auch Auswirkungen auf Technologiewerte“, so Frank Elze, Manager des UBS Equity Fund – Europ. Smaller Technologies. Betroffen wären sowohl große als auch kleine Unternehmen, wobei sich größer kapitalisierte Werte in der Regel besser schlagen. Insgesamt geht der Fondsmanager für die nächsten sechs bis zwölf Monate von einem volatilen Umfeld aus, gespickt mit vielen negativen Nachrichten. „Ich erwarte eine Gewinnwarnungssaison, wo die eine oder andere Marge unter Druck kommen könnte“, so Elze. So dramatisch sollen die Bewertungen allerdings auch nicht ausfallen. Nicht zu vergessen sei, dass jede Krise immer auch attraktive Kaufgelegenheiten bietet. Nachsatz: „Die Frage ist nur wann?“

Stabil: Biotech-Unternehmen

Die großen Themen im European Smaller Technologies sind derzeit Photovoltaik, Software, Windenergie und Biotech. Vor allem Biotech-Unternehmen haben sich zuletzt als sehr stabil erwiesen, was sie auch zu attraktiven Übernahmenkandidaten für Pharmakonzerne gemacht hat. Als zunehmend attraktiv bezeichnet Elze Solarwerte. „In diesem Bereich sollten Effizienzgewinne und Kosteneinsparungen bald den Punkt erreichen, an dem staatliche Subventionen nicht mehr notwendig sind“, erklärt der UBS-Fondsmanager – wenngleich auch mit einem schwachen Jahr gerechnet werde müsse. Im Zuge der Zuspitzung der Bankenkrise hat Elze das Portfolio etwas zyklischer ausgerichtet und die zuvor etwas höhere Kassequote für selektive Zukäufe genutzt. Allerdings nach eigenen Angaben in einem „vorsichtigem Ausmaß“.

Bei der Titelauswahl orientiert sich Elze neben dem generellen Marktumfeld und den Wachstumsaussichten in erster Linie am Geschäftsmodell sowie dem Management Track Record. Attraktiv wären immer wieder Nischen mit hohen Markteintrittsbarrieren und reellen Gewinnaussichten. Oft sei hier auch Weitblick gefragt, da bei jungen wachstumsstarken Unternehmen oft auf der Nettogewinnbasis nicht viel vorhanden ist. „Man muss sich dann genau anschauen, was die Unternehmen in der Pipeline haben, um die Chancen realistisch einschätzen zu können“ erklärt Elze.

Volatilitäten bleiben hoch

Die Experten von JPMorgan bleiben bei ihren mittelfristigen Ausblick vorsichtig. „Die Finanzkrise und ihre negativen Folgen auf die wirtschaftliche Entwicklung werden die nächsten Monate anhalten. Kurzfristig sind wir jedoch etwas positiver, da die Märkte in den letzten Tagen und Wochen sehr negativ reagiert haben und eine vorübergehende technische Erholung möglich ist“, so Karsten Stroh, Head of European Equity Team London. Angesichts der großen Unsicherheit, sei davon auszugehen, dass die Volatilitäten zunächst hoch bleiben. „Die schwierige gesamtwirtschaftliche Situation gibt sicherlich keinen Anlass zu übergroßem Optimismus“, so Stroh.

Performance treibend waren für den JPM Europe Technology im laufenden Jahr, nach Angaben von Stroh, besonders der IT Hardware-Sektor. Bezahlt gemacht hätten sich hier sowohl die Untergewichtung dieses Sektors relativ zum Vergleichsindex als auch die Titelselektion. „Negativ wirkte sich dagegen die Untergewichtung des Sektors IT Software & Services aus, da dieser Sektor den Vergleichsindex outperformte. Die erfolgreiche Titelselektion innerhalb dieses Sektors konnte jedoch diesen negativen Effekt überkompensieren“, so Stroh. Insgesamt konnten sich auch Technologiewerte dem negativen Aktienumfeld nicht entziehen und mussten deutliche Kursverluste hinnehmen.

Gehen die Turbulenzen weiter?

„Wir erleben zweifellos turbulente Zeiten. Ich glaube nicht, dass bereits alles ausgestanden ist“, so Steven Berexa, Manager des Allianz-dit Internet Fund. Konkret spricht er von einen weiteren Abwärtspotenzial zwischen 15 und 20 Prozent. Für zusätzliche Unsicherheit würde in den USA die politische Situation sorgen. Eine neue Regierung würde frühestens im Februar die Arbeit aufnehmen. Die Aussichten für Technologiewerte sieht Berexa mit gemischten Gefühlen: „Werte die stark von den Investitionen großer Unternehmen abhängig sind, könnten sich schwer tun. Consumer- Technology-Aktien wie Apple könnten dagegen dank neuer Produktinnovationen vom Weihnachtsgeschäft profitieren.“

Besonderen Gefallen findet der Amerikaner an der Internetbranche. Diese sei zwar nicht gänzlich von der Rezession abgekoppelt, weist aber sehr gut aufgestellte und innovative Unternehmen auf. Dementsprechend zählen auch Google und YAHOO! zu den derzeit größten Werten im Portfolio. Im Laufe der letzten Wochen hat Berexa in erster Linie Apple zugekauft. Nicht nur wegen den vergleichsweise attraktiven Einstiegspreise: Beim High-End-Hardware-Hersteller gefallen ihm nach eigenen Angaben Produktqualität und -zyklen sowie die Möglichkeit neue Märkte zu erschließen. So sei bislang die Marktpräsenz in Europa eher bescheiden. Die größten im Fonds vertretenen Branchen sind Software & Dienste sowie Hardware & Ausrüstung mit Anteilen von 50,2 bzw. 36,6 Prozent. Den Technologiesektor bezeichnet der Duke-Absolvent und ehemalige IBM-Mitarbeiter auch als große persönliche Leidenschaft.

Alle Daten per 2.10.2008 in Euro
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