Interview mit Stefan Böttcher

"Die Märkte in Osteuropa sind, ebenso wie die weltweiten Aktienmärkte, derzeit sehr starken Schwankungen unterworfen, weshalb ihr weiterer Verlauf nur schwer vorherzusehen ist", so Stefan Böttcher, Fondsmanager des Magna Eastern European Fund in einem aktuellen Interview mit e-fundresearch.com. Funds | 29.10.2008 06:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

e-fundresearch: Seit wann sind Sie für das Management dieses Fonds verantwortlich?

Böttcher: Ich bin seit Oktober 2001 bei Charlemagne Capital in London als Direktor des Portfolio Managements tätig und seither auch für das Management des Magna Eastern European Fund (ISIN: IE0032311536) verantwortlich.

e-fundresearch: Orientieren Sie sich an einer Benchmark? Wenn ja, an welcher?

Böttcher: Ja, wir orientieren uns am MSCI EM Europe 10/40 Index. Der Index dient uns als Benchmark, die es zu schlagen gilt - aber wir kleben nicht an ihm fest.

e-fundresearch: Managen Sie aktuell auch noch andere Fonds oder Mandate?

Böttcher: Charlemagne Capital verwaltet noch eine Reihe von weiteren Osteuropa- und Schwellenländer-Mandaten, für die ich alle verantwortlich bin.

e-fundresearch: Wie hoch ist das Gesamtvolumen, das Sie derzeit verwalten?

Böttcher: In unseren Magna-Publikumsfonds mit dem Schwerpunkt Osteuropa verwalten wir derzeit ein Vermögen von rund 600 Millionen US-Dollar; das von mir verwaltete Gesamtvolumen liegt bei mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar.

e-fundresearch: Zur Performance: welche Ergebnisse konnten Sie seit Beginn des Jahres und in den letzten fünf Kalenderjahren, d.h. 2003, 2004, 2005, 2006 und 2007, erzielen? Sowohl absolut als auch relativ gegenüber der relevanten Benchmark.

Böttcher: In den vergangenen fünf Jahren hat der Magna Eastern European Fund ein Plus von 192,2 Prozent erzielt. Seit Beginn dieses Jahres liegen wir mit 39,7 Prozent im Minus (Stand: 25. September 2008).

e-fundresearch: Wie sind Sie selbst mit Ihrer Leistung in den Vorjahren und in diesem Jahr zufrieden?

Böttcher: Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren waren wir mit dem Magna Eastern European Fund sehr erfolgreich: In 2007 haben wir die Benchmark um 3,7 Prozentpunkte geschlagen und in 2006 lag unsere Outperformance gegenüber dem MSCI EM Europe 10/40 Index bei 2,5 Prozentpunkten. Auch in diesem Jahr sind wir mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden, da wir uns ähnlich wie die Benchmark bewegen.  

e-fundresearch: Welche Ergebnisse würden Sie in diesem Zusammenhang als sehr gut, mittelmäßig und enttäuschend bezeichnen?

Böttcher: Seit seiner Auflegung im März 2008 befindet sich der Magna Eastern European Fund beim Standard & Poor’s (S&P) Equity-Market-Ranking stets im 1. Quartil seiner Vergleichsgruppe. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, was wir auch in Zukunft beibehalten wollen.

e-fundresearch: Wie können Sie durch Ihre Leistung Mehrwert für Ihre Anleger schaffen?

Böttcher: Als aktive Stockpicker versuchen wir durch gezielte Aktienauswahl ein langfristiges Alpha zu generieren und einen Mehrertrag gegenüber dem Index zu erzielen. Unserem Investmentansatz liegt ein disziplinierter Bottom-Up-Ansatz zugrunde. Dabei suchen wir gezielt nach attraktiv bewerteten Aktien von Unternehmen, die hohe Wachstums- und Erfolgsaussichten aufweisen. Zudem machen wir uns bei regelmäßigen Besuchen ein Bild von den Unternehmen vor Ort und überzeugen uns von der Qualität des Managements und der Bilanz. 

e-fundresearch: Wie lange sind Sie schon Fondsmanager?

Böttcher: Ich habe von 1988 bis 1990 als Analyst bei WI Carr in London gearbeitet und dann ins Porfoliomanagement zu Flemings gewechselt. Dort habe ich den ersten in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Osteuropa-Fonds gemanagt. Seit Oktober 2001 bin ich als Direktor des Portfolio Managements bei Charlemagne Capital für alle Osteuropa- und Emerging-Markets-Produkte verantwortlich.

e-fundresearch: In welchem Kapitalmarktumfeld bewegen wir uns Ihrer Ansicht nach derzeit?

Böttcher: Die Märkte in Osteuropa sind – ebenso wie die weltweiten Aktienmärkten ¬– derzeit sehr starken Schwankungen unterworfen, weshalb ihr weiterer Verlauf nur schwer vorherzusehen ist. Die fundamentalen Daten für Osteuropa sind nach wie vor stabil: Die Unternehmen erwirtschaften hohe Gewinne und die wirtschaftlichen Prognosen für die Region sind sehr gut. Leider spielen diese  Faktoren bei der aktuellen Stimmung am Markt jedoch nur eine untergeordnete Rolle. 

e-fundresearch: Wie agieren Sie in diesem Umfeld?

Böttcher: Als Stockpicker investieren wir ausschließlich in Unternehmen, die uns aufgrund ihrer fundamentalen Daten überzeugen. Daher halten wir auch im aktuellen Marktumfeld an unseren Entscheidungen und unserem Investmentprozess fest. 

e-fundresearch: Was sind die speziellen Herausforderungen in der aktuellen Situation?

Böttcher: Das wichtigste in so einer Situation ist sicherlich, dass wir konsequent an unserem Investmentansatz festhalten und diesen auch weiterhin diszipliniert umsetzen. Darüber hinaus ist ein offener Dialog mit unseren Investoren wichtig, in dem wir ihnen unsere Investmententscheidungen und unsere Gründe dafür genau erläutern. 

e-fundresearch: Welche Ziele haben Sie kurzfristig bis zum Ende des Jahres und mittelfristig für die kommenden 3-5 Jahre?

Böttcher: Ziel ist es – sowohl mittel- als auch langfristig – mit dem Magna Eastern European Fund besser abzuschneiden als seine Benchmark, der MSCI EM Europe 10/40 Index.

e-fundresearch: Welche Ergebnisse würden Sie in drei Jahren als sehr gut, neutral und enttäuschend empfinden?

Böttcher: Das Ziel des Fonds besteht darin, den Markt zu schlagen (siehe Antwort oben). Wir sind daher sehr zufrieden, wenn wir den Vergleichsindex in den kommenden drei Jahren signifikant outperformen können. Eine Enttäuschung wäre es hingegen, wenn wir dem Index in den nächsten Jahren hinterherhinken.

e-fundresearch: Vielen Dank für das Gespräch!


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