Analysiert man das Universum jener Fonds, die sowohl in Österreich als auch in Deutschland und der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind und über die letzten fünf Jahre, über die letzten drei Jahre und seit Jahresbeginn positive Renditen erzielt hatten, dann fällt auf, dass offene Immobilienfonds und nicht Geldmarkt- oder Anleihenfonds stark vertreten sind.
Das langfristige Risiko-Rendite Verhältnis zählt
Wenn man dann noch als zusätzliches Kriterium die 5-Jahres Sharpe-Ratio definiert, dann liegen offene Immobilienfonds an der Spitze des Rankings.
Die Top-Fonds im Überblick
Der CS Euroreal erzielte in den letzten fünf Jahren sowohl über 5 Jahre, 3 Jahre und seit Jahresbeginn eine positive Rendite und weist mit 2,96 auch die mit Abständ höchste Sharpe Ratio auf. Der Fonds ist sowohl in Österreich, als auch in Deutschland und in der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Der CS Euroreal erzielte seit Anfang des Jahres eine Performance von 3,22 Prozent, was angesichts der stark gefallenen Kursen an den Aktienmärkten ein sehr gutes Ergebnis ist.
An zweiter Stelle im Ranking folgt der KanAm Grundinvest Fonds (Vertriebszulassung nur in Deutschland) mit einer Sharpe Ratio von 2,70 und 3,64 Prozent Performance seit Beginn des Jahres. Dahinter folgen der SEB ImmoInvest (nur Deutschland) mit einer Sharpe Ratio von 2,67 und einer YTD Performance von 3,35 Prozent, der UBS (D) EuroInvest Immobilien (Österreich und Deutschland) mit einer Sharpe Ratio von 2,24 und 4,16 Prozent YTD Performance vor dem AXA Immoselect (Österreich und Deutschland) mit einer 5-Jahres Sharpe Ratio von 2,22 und 2.83 YTD Performance.
Beimischung offener Immobilienfonds
Prof. Dr. Bernd Rudolph und Prof. Dr. Lutz Johanning haben in einer Studie (Untersuchungszeitraum 1991 bis 2008), die im August 2008 präsentiert wurde, die Effekte einer Beimischung von offenen Immobilienfonds untersucht (Studie zum Download). Das Portfolio-Risiko eines durchschnittlichen Privatanleger-Portfolios, das zu je einem Drittel aus internationalen Aktien, Anleihen und Geldmarkt bestand, läßt sich durch die Beimischung von 25 Prozent offenen Immobilienfonds (und damit Reduktion der Aktien-, Anleihen- und Geldmarktquoten) um 21 Prozent reduzieren (von 2,71 Prozent Standardabweichung auf 2,13 Prozent) - bei gleichzeitiger Steigerung der Gesamtrendite. Anleger mit höherer Risikoneigung können durch Beimischung von 25 Prozent offener Immobilienfonds das Portfolio-Risiko sogar bis zu 32 Prozent senken (von 4,27 Prozent auf 2,90 Prozent). Weiter Informationen finden Sie hier.
Märkte in Deutschland und Österreich im Vergleich
Während der Markt für offene Immobilienfonds bereits seit Jahren ein fixer Bestandteil der Asset Allocation privater und professionelle Investoren ist, steckt der Markt für offene Immobilienfonds in Österreich noch in den Kinderschuhen. In Deutschland wurden per Ende Juni 2008 insgesamt 107 Mrd. Euro in offenen Immobilienfonds (davon rund 22 Mrd. Spezialfonds) verwaltet. Das Volumen offener Immobilienfonds in Österreich betrug per Ende August 2008 insgesamt 1,97 Mrd. Euro gegenüber 1,83 Mrd. Euro zu Beginn des Jahres.
Dabei entfallen auf die Real Invest (BA-CA Real Invest Immo KAG) rund 930 Mio. Euro und auf die Raiffeisen Immobilien KAG knapp 580 Mio. Euro. Weiters ist noch die CPB Immo KAG mit rund 130 Mio. Euro, die im Mai 2008 gestartete ERSTE Immobilien KAG mit 21 Mio. Euro sowie die Immo KAG (Volksbanken) mit einem Volumen von rund 310 Mio. Euro auf dem Markt vertreten.