Rückkehr der Balkan-Börsen – „powered by EU“

Nach turbulenten Zeiten im Kosovo und Serbien zeichnet sich mit der Bildung einer pro-westlichen Koalition eine positive Entwicklung ab. Die Balkan Region bietet aktuell zweistellige Wachstumsraten bei einstelligen KGVs, analysiert Joachim Waltl, Fondsmanager des Qimco Balkan Equity. Funds | 27.06.2008 06:50 Uhr
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Nachdem am Balkan die politischen Probleme im Zusammenhang mit dem Kosovo schlagend geworden sind, mussten in den letzten 12 Monaten die regionalen Börsen trotz guter Wirtschaftsdaten herbe Kursrückgänge verzeichnen, wie an den Beispielen Bosnien (-75%) und  Serbien (–55%) sehr deutlich erkennbar ist.

Der überraschende pro-europäische Wahlausgang und die überraschend klare pro-EU Haltung der Ex-Milosevic Partei SPS in Serbien, hat bereits zu einer deutlichen Stabilisierung der lokalen Börsen geführt. Vor den Wahlen war man noch von einem klaren Wahlsieg der Nationalisten und der Radikalen Parteien ausgegangen. Die serbischen Wähler erteilten den radikalen Kräften im Land eine klare Absage.
 
Pro-westliche Koalition

Eine pro-westliche Koalition scheint nun mehr als sicher. Der beschleunigten Annäherung Serbiens an die EU steht nun nichts mehr im Wege. Es mehren sich ebenfalls Anzeichen für eine verstärkte Zusammenarbeit Serbiens mit dem Kriegsverbrechertribunal, was sich auch in einer jüngst erfolgten Verhaftung eines lange gesuchten Serben manifestierte. Dies wurde seitens der EU sehr positiv aufgenommen.

Joachim Waltl, CFA, Fondsmanager des Qimco Balkan Equity: "All dies scheint sich jetzt, auch vor dem Hintergrund der jüngst unterschriebenen Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (der EU mit Serbien und Bosnien, in Form von verstärkten Investitionen und Firmenübernahmen niederzuschlagen. Mit dem SAA wird auch klar vorgegeben, welche Schritte (Privatisierung, Liberalisierung, Reiseerleichterungen, etc.) folgen werden.  Jüngst haben FIAT und Siemens beträchtliche Investitionen angekündigt. So hat FIAT angekündigt, auf Basis des unterschriebenen SAA mehrere hundert Millionen Euro in die Automobilindustrie Serbiens zu investieren."

Infrastrukturprogramme sichern Wachstum

Weiters starten bzw. starteten bereits große Infrastrukturprogramme in der Höhe von bis zu 100% des Bruttoinlandsprodukts. Deshalb wird die Region trotz einer Abkühlung der internationalen Wirtschaft mit Wachstumszahlen zwischen 5% und 7% zu den am stärksten wachsenden Wirtschaftsräumen der Welt gehören.

Übernahmen im Fokus

Joachim Waltl, CFA: "Ferner dürften weitere maßgebliche ausländische Direktinvestitionen und insbesondere Firmenübernahmen in nächster Zeit im Mittelpunkt des Marktgeschehens in der Region sein. So haben sowohl die Telekom Austria als auch die Deutsche Telekom ihr Interesse an der bosnischen BH Telekom kundgetan. Zuletzt ist die Constantia Packaging eine strategische Beteiligung an der kroatischen Belisce eingegangen."
 
Region drastisch unterbewertet

Joachim Waltl: "Viele lokale Aktien bieten derzeit einen besonders günstigen Einstiegszeitpunkt. Sowohl für  Investoren, die sich rein auf die fundamentale Bewertung des Unternehmens konzentrieren, als auch für Investoren, die von der nächsten Konvergenzwelle profitieren wollen. Zudem ist der West-Balkan in den meisten Portfolios, auch in denjenigen mit Osteuropaschwerpunkt, noch unberücksichtigt. Nach dem ersten Boom, der durch politische Probleme abrupt beendet wurde, stehen viele Unternehmen nun auf viel solideren Beinen. Ausländische Investoren haben sich größtenteils aus der Region zurückgezogen, da auch das internationale Umfeld derzeit nicht gerade für Aktieninvestments spricht. Unternehmen in Serbien haben dies als Chance erkannt und nutzen die günstigen Kurse für Aktienrückkäufe."

Zweistelliges Gewinnwachstum – einstellige KGVs

Der Qimco Balkan Equity hat ein durchschnittliches KGV von unter 12, bei einem Preis-Buchwertverhältnis von 1,25 bei weiterhin hohen Gewinnerwartungen von durchschnittlich 47% in Serbien und 25% in Kroatien. Viele Core-Holdings im Fonds weisen klar einstellige KGVs aus, während man in den nächsten Jahren eine ungebrochene Gewinndynamik mit zweistelligem Gewinnwachstum erwarten darf. In Bosnien ist der Fondsmanager vor allem in Privatisierungsfonds investiert, die teilweise einen Discount zu ihrem inneren Wert (Net Asset Value) von bis zu 75% aufweisen.

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