Aufgrund potenzieller oder bereits erfolgter Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed und anderer Zentralbanken zeigen sich die Investoren weltweit seit Mitte Mai zunehmend risikoscheu. Die Märkte sorgen sich vor allem um die Inflationsentwicklung. Steigende Inflationsraten infolge höherer Rohstoffpreise und der starken globalen Nachfrage könnten die Zinsen höher treiben als erwartet und das Wachstum bremsen. Hinzu kommen drastisch gestiegene Bewertungen in einer Reihe von Sektoren. Die Investoren sollten nun in Ruhe abwägen, ob das erreichte Niveau durch entsprechenden Substanzwert gerechtfertigt ist. Das globale Wirtschaftswachstum wirkt jedoch intakt. Asien und Europa gleichen nachlassende Dynamik in den USA aus und die jüngste Volatilität wird als Chance gesehen, gezielt zu attraktiven Bewertungen in verschiedene Anlagekategorien zu investieren.
Schärfere Währungspolitik in den USA
Im Großen und Ganzen sprechen die in den letzten Wochen veröffentlichten Daten für ein leichtes Abflauen des Wirtschaftswachstums in den USA. Die Beschäftigtenzahlen stiegen im Mai schwächer als erwartet und die Zahlen für April wurden nach unten korrigiert. Der Markt für Wohnimmobilien kühlt weiter ab. Das schürt die Angst, dass die wichtigste Komponente der Wirtschaft, die Verbraucherausgaben nämlich, im zweiten Halbjahr 2006 zurückgehen könnten. Gleichzeitig haben die Inflationssorgen zugenommen, die jedoch unbegründet scheinen.
Die weiteren Aussichten für Europa
Trotz der generell positiven Fundamentaldaten war auch Europa nicht immun gegenüber der abnehmenden Risikobereitschaft, die im Mai und Anfang Juni über alle globalen Märkte hinweg rege Verkaufstätigkeit auslöste. Die Daten sprechen für eine relativ robuste Konjunktur und verbesserte Aussichten für Europa und lassen erste Anzeichen für ein Aufleben des Konsums erkennen. In Deutschland verzeichnen die Maschinenbauaufträge ein 20-Jahres-Hoch und die Unternehmen sind optimistisch. Die geringen Lohnsteigerungen lassen jedoch vermuten, dass die Verbraucherausgaben nicht anziehen werden und die Konjunkturerholung zu stark von der Auslandsnachfrage abhängen wird.
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