Anlegerstimmung in Österreich: Erste Anzeichen für einen positiven Umschwung?

Sinkende Konjunkturerwartungen, Verunsicherung auf den Kapitalmärkten, mangelndes Vertrauen in den Euro: Economics | 13.08.2012 09:38 Uhr
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Angesichts dessen waren die Österreicher bis Anfang 2012 immer weniger bereit zu sparen – nun zeigen sich erste Anzeichen für eine Trendwende.

Seit den 80er-Jahren erhebt die GfK Austria, welche Anlageformen für die Österreicherinnen und Österreicher über 15 Jahre - unabhängig von der Nutzung - am interessantesten sind. Jährlich werden dazu 18.000 Interviews durchgeführt, die Auswertung erfolgt quartalsweise.

Bausparvertrag: Prämienkürzung schwingt nach

Während sich der Anlagepessimismus im 1. Quartal 2012 noch im vollen Ausmaß zeigte, spricht im 2. Quartal unter anderem das höhere Interesse an bestimmten Anlageprodukten für ein mögliches Ende dieses Trends. Insgesamt zeigt sich weiterhin ein stark ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis der Österreicher, denn nach wie vor sind das Sparbuch und der Bausparvertrag die beliebtesten Produkte.

Jedoch ist die Halbierung der Prämie auf den bei den Österreichern einst so beliebten Bausparvertrag noch nicht vergessen sondern hat im Gegenteil einen nachhaltigen Einfluss auf das Image dieses Produkts: Während der Bausparvertrag 2011 so beliebt war wie in den Jahren davor noch nie (53% zählten ihn zu den besonders interessanten Anlageprodukten), ging dieses Interesse im 1. Quartal 2012 auf 43% und im 2. Quartal 2012 auf 40% zurück. Die rasante Talfahrt des Bausparvertrags hat sich damit zwar verlangsamt, das Interesse an diesem Produkt war aber auch im letzten Quartal leicht sinkend.

Die Bereitschaft, Geld längerfristig anzulegen, steigt wieder

Eine erhöhte Bereitschaft, das Geld wieder längerfristig anzulegen, zeigt sich an der steigenden Attraktivität der Lebensversicherung: mittlerweile bekundet wieder mehr als jeder Vierte Interesse an diesem Produkt (+2% gegenüber dem 1. Quartal). Dieses Ergebnis spricht dafür, dass die Österreicher nun durchaus auch wieder Produkte mit längerfristigem Anlagehorizont in Betracht ziehen. „Es ist ein gutes Zeichen, wenn sich nun wieder eine gewisse Offenheit entwickelt, das Geld längerfristig anzulegen. Das gestiegene Interesse an der Lebensversicherung zeigt aber auch, dass die Österreicher künftig noch weniger als sonst zu Experimenten bereit und auf Bekanntes, Altbewährtes setzen.“ analysiert Sonja Buchinger, Finanzmarktexpertin bei GfK Austria.

Investitionen in Sachwertanlagen so attraktiv wie nie

Während die Lebensversicherung in Krisenzeiten eher weniger im Mittelpunkt des Interesses der Österreicher stand, waren Grundstücke und Immobilien die Krisengewinner. Durch niedrige Zinsen und dem Wunsch, in etwas Handfestes zu investieren ist aber auch Gold nach wie vor sehr attraktiv. Sowohl Gold als auch Grundstücke traten ihren Aufwärtstrend im Jahr 2008 an und gewannen mit Verlauf der Krise zunehmend an Attraktivität. „Das nach wie vor hohe Interesse an Sachwertanlagen zeigt, dass die Stimmung unter Österreichs Anlegern nach wie vor auf wackeligen Beinen steht“., resümiert Buchinger.

Fazit: Sachwertanlagen haben zwar nach wie vor einen hohen Stellenwert unter Österreichs Anlegern, aber auch andere Spar- und Anlageformen wie z.B. die Lebensversicherung erholen sich wieder von ihrem Tief. Die Rangliste der beliebtesten Sparformen lautet wie folgt: Sparbuch (46%), Bausparvertrag (40%), Eigentumswohnung/Haus (36%), Grundstücke (35%), Lebensversicherung (26%) und Gold (24%).

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Das Stimmungsbarometer Spar- und Anlageformen ermöglicht aufgrund der Stichprobengröße zum einen eine umfassende Subgruppenanalyse nach soziodemografischen Merkmalen wie Bildungs-, Berufs- und Kaufkraftmilieu, zum anderen aufgrund der kontinuierlichen Durchführung eine mehrjährige Trendanalyse. Aktuell erhältlich: 2. Quartal 2012 und Jahresbericht 2011 (18.000 Interviews)



Über die GfK

Die GfK ist eines der größten Marktforschungsunternehmen weltweit. Ihre mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforschen, wie Menschen leben, denken und konsumieren. Dabei setzt die GfK auf permanente Innovation und intelligente Lösungen. So liefert die GfK in über 100 Ländern das Wissen, das Unternehmen benötigen, um die für sie wichtigsten Menschen zu verstehen: ihre Kunden. Im Jahr 2011 betrug der Umsatz der GfK 1,37 Milliarden Euro.

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