Wo sich die Suche lohnt

Investoren stehen immer wieder vor der gleichen Problematik: Ein Großteil der Fonds bleibt hinter ihren Benchmarks zurück. Wo Anleger überdurchschnittlich oft auf Outperformer stoßen, untersuchte e-fundresearch.com anhand der 44 wichtigsten Assetklassen. Das Ergebnis war überraschend. Funds | 23.06.2005 10:49 Uhr
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In welchen Assetklassen lohnt sich die Suche nach Fonds, die langfristig ihre Benchmarks schlagen? Um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, analysierte e-fundresearch.com die wichtigsten 44 Anlagekategorien von „Aktien Asien“ bis „Wandelanleihen Global“.

Verglichen wurden dabei die jeweiligen Lipper-Fondsindizes mit der jeweils passendsten Benchmark. Der Datenbankanbieter Lipper errechnet auf täglicher Basis spezielle Indizes, die die durchschnittliche Entwicklung aller Fonds in der jeweiligen Lipper-Assetklasse widerspiegeln. Ausschlaggebend war bei der Untersuchung die jährliche Performance (in Euro) auf Sicht der letzten fünf Jahre, Stichtag war der 16.6.2005.

Anleihenfonds hinter Aktienfonds

Auf den ersten Blick enttäuscht das Ergebnis: Im Schnitt liegen die Fondsdurchschnitte pro Jahr um 0,89 Prozent hinter den jeweiligen Benchmarks. Am meisten Underperformance erzielten Fonds aus den zehn untersuchten Anleihen-Assetklassen (-1,5 Prozent pro Jahr). Dann folgen Geldmarktfonds (Euro, USD und CHF) mit -0,99 Prozent vor den 31 Aktienkategorien mit -0,67 Prozent. Insgesamt liegen aber fast die Hälfte, nämlich 20 der 44 Lipper-Indizes, vor ihren jeweiligen Benchmarks (siehe Tabelle oben).

Welche Assetklassen liegen vorn?

Bei Aktienfonds gab es aufgrund der höheren Volatilitäten naturgemäß auch die meisten Ausreißer nach oben (aber auch nach unten). So konnte der Durchschnitt aller Indien-Aktienfonds den ÌFC Invest India in den letzten fünf Jahren im Schnitt um 4,5 Prozent schlagen und auch Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Gold/Edelmetalle (Benchmark: HSBC Global Mining) erzielten einen Mehrwert von 3,6 Prozent p.a. Danach folgen Greater China Aktienfonds (3,4 Prozent, Benchmark CLSA Greater China) bzw. Biotech-Fonds mit einem Plus von 3,3 Prozent gegenüber dem NASDAQ Biotech Index.

Überraschend gut auch das Abschneiden globaler Wandelanleihenfonds, welche im Schnitt den UBS Global Convertible Index pro Jahr um 1,9 Prozent schlugen.

Bei den reinen Anleihenfonds schnitten globale Schwellenländerfonds am Besten ab: Diese konnten den JP Morgan EMBI Global im Schnitt um 1,2 Prozent p.a. schlagen. Danach folgen Euro High Yield Fonds (Merrill Lynch Euro High Yield) mit einen Mehrertrag von 0,56 Prozent.

Konvergenz-Anleihen und Small Caps als Schlusslichter

Enttäuscht haben dagegen vor allem Aktienfonds aus dem Mid & Small Cap Bereich: Während japanische Small & Mid Cap Fonds den Tokio SE 2nd Section Index im Schnitt um 7,4 Prozent pro Jahr verfehlten, sieht es bei globalen Smaller Cap Fonds mit einem Minus von 7,2 Prozent (Benchmark: MSCI World Small Cap) bzw. europäischen Produkten (-5,7 Prozent gemessen am HSBC Europe Smaller Companies) nicht viel besser aus.

Das absolute Schlusslicht unter den untersuchten Assetklassen bilden europäische Schwellenländer-Anleihenfonds mit einer Underperformance von 8,6 Prozent gegenüber dem JP Morgan EMBI+ Europe Index.

Absolute Performanceschere besonders groß

Ebenso weit wie das Feld anhand der relativen Performancewerten auseinander liegt, zeigen sich die absoluten Erträge: Während russische Aktienfonds seit dem Jahr 2000 im Schnitt um 27,7 Prozent zulegen konnten, verloren IT-Aktienfonds 20,1 Prozent p.a. Zum Vergleich: Weltaktien verloren gemessen am MSCI World Index seit Mai 2000 sechs Prozent p.a., Euro-Anleihen (Citigroup EuroBIG) gewannen im Schnitt 7,1 Prozent.

Fazit

Anleger sollten sich bei der Suche nach aktiv gemanagten Fonds vor allem in Assetklassen begeben, wo der Durchschnitt der Produkte ihre Benchmarks schlägt. Bei Aktien sind das vor allem exotische Regionen bzw. Länder (Indien, China) und spezielle Sektoren wie z.B. Biotech. Das überraschenderweise schlechte Abschneiden der meisten Small & Mid Caps Aktienfonds verdeckt dagegen die Tatsache, dass zwar relativ viele Fonds dort die Benchmarks signifikant outperformen, einige wenige aber auch sehr weit hinterherhinken. Bei Anleihenfonds fiel das Ergebnis erwartungsgemäß aus: Globale Schwellenländer und Euro High Yield haben hier die Nase vorn.

Alle Daten per 16.6.2005 in Euro
Quelle: 

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