Die besten und schlechtesten Fonds im ersten Quartal

Während Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Biotech und Internet in den ersten drei Monaten des Jahres 2005 stark an Wert verloren, ging es mit Länderfonds aus Ägypten oder Korea steil bergauf. Gewinne verzeichneten auch Rohstoff-Fonds. Generell lagen 91 Prozent aller Fonds im Plus. Funds | 07.04.2005 10:35 Uhr
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91 Prozent aller Fonds im Plus

Während der Weltaktienindex MSCI World im ersten Quartal gerade einmal 3,5 Prozent zulegte, war mit Aktienfonds seit Jahresbeginn bis zu 34 Prozent Gewinn möglich (siehe Tabelle). Stark performten besonders exotische Anlagedestinationen wie Ägypten oder Korea bzw. Sektoren wie Rohstoffe und Energie. Generell ist das erste Quartal für Fondsanleger positiv verlaufen: Von den insgesamt 8372 untersuchten Investmentfonds (Vertriebszulassung: Österreich, Deutschland oder Schweiz) liegen im Zeitraum 31.12.2004-31.3.2005 nur 774 oder 9,2 Prozent aller Fonds im Minus.

Old Economy und Value als Favoriten 2005

Mit +34,04 Prozent seit Jahresbeginn auf Platz eins liegt Stefan Feulner, Fondsmanager des DAC European Growth-Fonds. „Die im Herbst 2004 erfolgte Umstrukturierung des Fonds, der ab damals nicht mehr ausschließlich in den TecDAX investiert, greift. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und lässt eine positive Entwicklung für die Zukunft erwarten“, so Feulner, der den Fonds seit Juni 2002 verwaltet. Aktuell ist der Fonds zu 85 Prozent in deutschen Nebenwerten investiert, wobei der Fokus auf Special Situations wie Übernahmen und Turnarounds liegt. Sektoral erwartet er bei Halbleiter- und Internet-Werten über den Sommer leichtere Kurse. „Gut sollten Old Economy Werte aus der Baubranche laufen“, so der Growth-Fondsmanager, der generell jedoch an eine weitere relative Outperformance von Value in Europa glaubt.

Geopolitischer Gewinner Ägypten

Dahinter findet sich der einzige ägyptische OGAW-Fonds in Europa, der Concord Egypt Fund mit +32,5 Prozent. Der von Concord International in New York verwaltete Fonds setzt zu 100 Prozent auf hauseigenes Research der eigenen Analysten in Kairo. Fondsmanagerin Laura Osman sieht die Gründe für die gute Performance der Börse Kairo in den strukturellen Reformen: „Massive Einkommens- und Unternehmenssteuersenkungen im Ausmaß von rund 50 Prozent sollte die Wirtschaft weiter ankurbeln“, erwartet die Expertin. Und während das BIP in Ägypten im Fiskaljahr 2004/05 um rund 6 Prozent zulegen sollte, sei die Börse im Vergleich mit anderen Schwellenländern attraktiv bewertet. „Auch deswegen konnte sich Kairo den Kurseinbrüchen andere Emerging Markets entziehen“, schildert die gebürtige Britin Osman. Die insgesamt gute Entwicklung der Börse in Kairo ist aber auch auf die veränderte geopolitische Lage zurückzuführen: „Gerade Ölstaaten wie Kuwait oder Saudi Arabien haben historisch ihr Geld eher in den USA veranlagt. Nach dem 11. September wurden die regulatorischen Bestimmungen aufgrund der Anti-Terror-Gesetze verschärft, was diese Anleger dazu veranlasst eher in deren Heimatmärkte zu investieren“, beschreibt Maarten-Jan Bakkum, Emerging Markets Stratege bei ABN AMRO.

CSAM: Ölpreis bleibt hoch

Mit 26,5 Prozent Kursplus seit Jahresbeginn liegt Credit Suisse Commodity Fund Plus USD, von Markus Hübscher auf Platz drei. Ziel des Fonds ist die möglichst genaue  Nachbildung des Goldman Sachs Commodity Indexes über Anlagen in Futures. Der Goldman Sachs Commodity Index setzt sich aus fünf Subindizes zusammen, wobei der Hauptteil von mehr als 70 Prozent in Energie-Kontrakte investiert wird. „Der Fonds konnte im ersten Quartal insbesondere von der hohen Konzentration in Energie profitieren. Denn von den fünf Subsektoren verloren 2005 einzig Edelmetalle leicht an Wert ein. Zudem eignet sich unser Fonds aufgrund tiefer Korrelation zu Aktien- und Obligationenmärkten als Beimischung zu einem bestehenden Portfolio zwecks Diversifikation“, schildert Hübscher. Obwohl er kurzfristig mit einem Rückgang des Ölpreises auf knapp unter 50 US-Dollar pro Barrel rechnet, seien die langfristigen Aussichten positiv: „In den nächsten Jahren erwarten wir steigende Rohstoffpreise, aufgrund der erhöhten Nachfrage aus den Schwellenländern und der langen Zeit von sieben Jahren die benötigt wird um neue Erdöl-Resourcen zu erschließen. Die geopolitische Entwicklung dürfte über die Stärke des weiteren Ölpreisanstiegs entscheiden. Wir rechnen mit einem Ölpreis von USD 70 im Jahre 2006“, so der Experte.

Korea: Kurzfristige Konsolidierung wahrscheinlich

Stark vertreten unter den Top-Fonds im ersten Quartal sind auch Korea-Aktienfonds. Im Vergleichzeitraum die Nase vorn hat mit +24,2 Prozent der dit-Korea von Chris Leung. Nach den starken Kursanstiegen an der Börse in Seoul ist er jedoch vorsichtig: „Wir erwarten kurzfristig eine Konsolidierung in Korea. Weitere Kurssteigerungen sollten nur noch dann zu sehen sein, wenn der US-Zinszyklus seinen Höhepunkt erreicht hat oder sich der Ölpreis nachhaltig stabilisiert“, so Leung.  Sektoral setzt er auf Schiffbau und Konsumwerte, Technologie- und Telekomaktien meidet er dagegen. Weitere Korea-Fonds auf den ersten 20 Rängen sind der Scudder GOF-Korea Equity (+21,8 Prozent, Platz 7), Templeton Korea (+21,7 Prozent, Platz 8) und der Fidelity Funds – Korea Fund (+18,5 Prozent, Platz 20).

Ausgezeichnet liefen im ersten Quartal auch Aktienfonds mit Nebenwerte-Schwerpunkt, vor allem in europäischen Ländern. Neben dem 3V Invest Swiss Small & Mid Cap (+19,1 Prozent, Platz 15) ist das etwa der Framlington UK Smaller Companies (+17,1 Prozent, Platz 24) oder der Credit Suisse Equity (Lux) Small Cap Germany (+15,6 Prozent, Platz 34).

Zukunftsbranchen als Geldvernichter

Mit einem Minus von 18,2 Prozent erzielte der OYSTER – Biotechnology im ersten Quartal den größten Verlust. Neben einer Vielzahl von Biotech-Aktienfonds, u.a. von DWS, VCH oder Lombard Odier, liegen vor allem Internet-Fonds seit Jahresbeginn stark im Minus. Stark gebeutelt auch der Nanoscience Opportunities, welcher mit einem Minus von 16,6 Prozent auf Platz 8371 von 8372 liegt.

Was machten die drei größten Fonds?

Der mittlerweile 16,4 Mrd. Euro große Fidelity European Growth Fonds gewann im ersten Quartal 6,9 Prozent (MSCI Europe: 5,13 Prozent), der JPMF US Dollar Liquidity liegt mit 5,1 Prozent im Plus und der Templeton Growth USD schlug mit 4,9 Prozent, seine Benchmark, den MSCI World mit 3,5 Prozent, deutlich.

Performancedaten per 31.3.2005 in Euro
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