Die Fondsbilanz im August

Vier von fünf Fonds waren im August im Plus. Die Gewinne konnten aber nur bedingt für die Verluste seit Beginn der Subprime-Krise entschädigen. Einige Assetklassen erlebten nur einen kleinen Rebound. Eine Analyse von
e-fundresearch.com
Funds | 09.09.2008 06:00 Uhr
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Im August war für Anleger Durchatmen angesagt. Knapp 80 Prozent aller 11.847 im deutschsprachigen Raum zugelassenen Fonds lagen im Plus. Im Durchschnitt brachten die Produkte aber nur 1,5 Prozent im abgelaufenen Monat. Noch kein wirklicher Rebound, Anleger können dennoch kurz aufatmen.

Marktbericht

Im August dominierte vor allem einer: der starke Dollar. Gegen den Euro legte der Greenback 6,0 Prozent zu. Für Euro-Anleger waren daher alle Fonds, die in Dollar denominiert waren, im August Gold wert. An der Währungsfront werteten aber noch andere Währungen gegen den Euro auf, der wegen Rezessionsängsten in der Eurozone an Kraft verlor, etwa der japanische Yen (+5,5 Prozent), oder der Schweizer Franken (+1,1 Prozent).

An den Aktienmärkten war im August ein wenig Entspannung angesagt. Der MSCI World TR stieg für Euro-Investoren um 4,5 Prozent an. Angeführt war er dabei vom starken Gewinnen an den amerikanischen Börsen. Dort erholten sich die Kurse. Staatsanleihen legten gemessen am Citigroup EMU GBI, einem Index für europäische Staatsanleihen, um 1,2 Prozent zu.

In den Schwellenländern entwickelten sich die einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Asiatische Aktien verloren gemessen am MSCI AC Asia Pacific ex Japan TR USD 0,5 Prozent, besonders chinesische Aktien waren mit -8,4 Prozent unter Druck. Brasilianische Aktien mussten im August ebenfalls Federn lassen, sie verloren 4,9 Prozent. Indische Aktien konnten hingegen mit +4,2 Prozent einen kleinen Rebound hinlegen.

Rohstoffe standen auch im August im Fokus. Der Ölpreis gab weiter nach und notierte gegen Ende des Monats bei unter 110 Dollar, verlor damit . Auch Gold geriet unter Druck und büsst 3,8 Prozent ein. Diese Entwicklungen belasteten auch Minen- und Rohstoffaktien enorm. Sie gaben gemessen am HSBC Global Mining CR um 4,7 Prozent.

Die Top- und Flop-Assetklassen

Zu den besten Anlageklassen für Euro-Investoren gehörten besonders Fonds, die vom steigenden Dollar profitierten, wie etwa inflationsgeschützte US-Anleihenfonds. Auch andere Anleihenfonds, etwa aus Japan, Hong Kong oder China, gehörten dank der starken Währungen zu den Renditebringern. Auch eine Aktienkategorie findet sich im August unter den Top-Assetklasse: Aktienfonds mit dem Fokus Pharma&Health waren im August Garant für Rendite.

Zu den Flops zählten vor allem Schwellenländer-Aktienfonds. Am schlimmsten hat es dabei russische Aktien erwischt. Nicht nur, dass die gefallenen Rohstoffpreise keine gute Nachricht waren, auch der Georgienkrieg ließt die Assetklasse stark abwerten. Von fallenden Metallpreisen wurden die Minen-Aktienfonds erwischt. Schwellenländer in Osteuropa und Asien litten ebenfalls im August.

Die besten Einzelfonds

Die drei besten Fonds setzten im August auf das „neue“ China: Vietnam. Der db x-trackers FTSE VIETNAM ETF 1C, ein ETF auf den vietnamesischen Aktienmarkt, brachte Anlegern 25,4 Prozent, der AMCFM Global Opportunities P erwirtschaftete 24,8 Prozent und der TIM Vietnam Tiger Fund 21,1 Prozent. Doch die Fonds mussten im vergangenen Jahr bereits starke Verluste von über 50 Prozent hinnehmen. Der Rebound ist daher nur der erste Schritt in Richtung positives Territorium. Doch die Zeichen für eine Entspannung für den vietnamesischen Aktienmarkt stehen nicht schlecht. So hat die britische Bank HSBC in Vietnam als erste Bank einen Anteil von mehr als 20 Prozent an einem vietnamesischen Geldinstitut erworben, ein Zeichen der Stabilisierung.

Amerika in Aufwind

Dank eines starken Dollars konnten sich Anleger in US-Aktienfonds die Hände reiben. Aber selbst ohne die Dollarstärke hätten viele im August positive Renditen erwirtschaftet, denn nach einer langen Durststrecke konnten die amerikanischen Indizes ihre europäischen und japanischen Counterparts klar outperformen. Der beste US-Aktienfonds Abrias - US Equity Selection B (USD) erreichte daher eine Rendite von 19,8 Prozent. Der zweitbeste reine US-Aktienfonds ist der Edmond de Rothschild North America Value A mit +11,2 Prozent.

Sektoren: Immoaktien, Pharma und Technologie

Zahlreiche US-Spezialfonds konnten im August eine hohe Rendite erzielen. Der arg gebeutelte Sektor der US-Immoaktien konnte einen kleinen Rebound verbuchen, nachdem einige Nachrichten aus dem US-Immobilienmarkt nicht so negativ waren, wie erwartet. Der Morgan Stanley US Property A USD und der Performa Fund HNW US Real Estate Securities konnten deswegen Performances von 12,1 oder 12,0 Prozent erzielen. Unter den Top-Fonds finden sich auch der MIV Global Medtech Fund P1, der in globale Pharma- und Gesundheitskonzerne investiert. Auch einigeTechnologieaktienfonds konnten zweistellige Renditen erzielen. Der Schroder ISF Global Technology A Acc und der 4Q-GROWTH FONDS UNIVERSAL gewannen je 12,6 und 11,8 Prozent.

Small Caps profitieren – auch mit Schwellenländerrenten war Geld zu holen

Ein Trend des August war die Stärke von Small Caps. Die kleiner kapitalisierten Unternehmen schneiden in Krisenzeiten oft schlechter ab als die großen Bluechips. Jetzt legten sie aber einen kleinen Rebound hin. Fonds wie der OFI Single Select Third Avenue US Equity A EUR, der F&C US Smaller Companies A, der US Special Equity oder der MLGSP North American Mid Cap Value I S USD erzielten eine Rendite zwischen 18,6 und 12,8 Prozent.

Ein Mischfonds befindet sich ebenfalls unter den Top-Fonds. Der ZZ2 von der ZZ Vermögensverwaltung gewann 12,4 Prozent. Der Fonds investiert derzeit zwei Drittel seines Kapitals in Schwellenländeranleihen, wie etwa in der Türkei, Brasilien oder Argentinien.

Was machten die Größten?

Auch die volumenmäßig größten Fonds konnten im August zulegen. Der Templeton Growth Fund erwirtschaftete mit seinem Volumen von 13 Mrd. Euro 4,3 Prozent Rendite, blieb damit aber leicht hinter der Benchmark, dem MSCI World, der 4,5 Prozent gewann. Der Fidelity Funds - European Growth erreichte mit einem Volumen von 9,8 Mrd. Euro eine knapp positive Rendite von 0,8 Prozent, liegt damit aber über dem Vergleichsindex, dem DJ Eurostoxx 50, der 0,1 Prozent zulegte.

Die Geldvernichter im August

Zahlreiche Rohstofffonds mussten erneut harte Verluste hinnehmen. Da viele Rohstoffe, insbesondere die viel gehandelten Öl und Gold, starke verloren, belaufen sich die Abschläge bei den Fonds auf bis zu 17,9 Prozent. Doch auch bei einigen Aktienfonds mussten Anleger im August durch die Finger schauen. Asiatische Aktienfonds, Rohstoff-Aktienfonds und Korea-Fonds gehören zu den stärksten Verlierern und büssten bis zu 16,0 Prozent ein.

Fazit

Die Rezessionsängste in Europa haben den starken Euro auf Talfahrt geschickt und damit allen Anleger, die ausländische Wertpapiere halten, einen Währungsgewinn beschert. Doch die fundamentalen Probleme für die Weltwirtschaft und die Börsen sind noch nicht aus der Welt. Kräftige Bewegungen ins Plus sind angesichts von schwacher Konjunktur und hoher Inflation nicht zu erwarten.

Alle Daten per 29.8.2008 in Euro
Quelle:

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